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Staatskanzlei: Bayern gut auf möglichen Ebola-Fall vorbereitet

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Gesundheitsministerin Huml: „Aufbau der neuen Task-Force am Münchner Flughafen geht zügig voran – Sonderisolierstation jederzeit einsatzbereit“

Der Aufbau einer neuen Anti-Ebola-Einheit am Münchner Großflughafen geht zügig voran. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml berichtete in der Sitzung des Ministerrats über den aktuellen Stand der Schutzmaßnahmen gegen die Infektionskrankheit. Die ersten Personalentscheidungen für die künftige Task-Force Infektiologie mit ständiger Dienstbereitschaft sind bereits getroffen worden. Noch im Oktober kann die Arbeit aufgenommen werden.

Die vom Ministerrat beschlossene mobile Krisenreaktionseinheit soll bei schwerwiegenden Infektionsausbrüchen auch die Gesundheitsämter in ganz Bayern unterstützen.

Ministerin Huml betonte: “Für die anspruchsvollen Aufgaben der Task-Force brauchen wir natürlich Fachleute. Ich freue mich, dass wir schon die ersten Mitglieder gefunden haben. Klar ist auch: Bayern ist bereits jetzt gut auf einen möglichen Ebola-Fall vorbereitet. Dies betrifft sowohl die Isolierung und Versorgung von Erkrankten als auch den Umgang mit möglichen Kontaktpersonen.”

Für lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie Ebola ist in Bayern die Sonderisolierstation am Klinikum München-Schwabing gerüstet. Insgesamt gibt es in Deutschland sieben Behandlungszentren, die auf den Umgang mit hochansteckenden, lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten spezialisiert sind.

Huml erläuterte: “Das Klinikum München-Schwabing ist jederzeit für die Behandlung von Infektionspatienten aufnahmebereit. Dabei gelten höchste Sicherheitsstandards.“

Beim Auftreten eines Ebola-Verdachtfalls übernimmt zunächst das örtliche Gesundheitsamt, in dessen Bereich die Infektion aufgetreten ist, die Einsatzleitung und ordnet die notwendigen Schutzmaßnahmen an.

Huml unterstrich: “Das genaue Vorgehen haben wir bereits im Sommer festgelegt. In einem Schreiben des Gesundheitsministeriums wurden die Gesundheitsämter im Freistaat entsprechend informiert – und auch die Landesärztekammer, die Bayerische Krankenhausgesellschaft sowie die Kassenärztliche Vereinigung.”

Nach Einschätzung der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC steigt zwar das Risiko einer Ebola-Einschleppung in die EU vor dem Hintergrund des andauernden Ausbruches in Westafrika und der zunehmenden Zahl an Helfern aus Europa vor Ort. Insbesondere in Deutschland liegen aber nach Einschätzung von Experten alle Voraussetzungen vor, dass im Falle einer Erkrankung eine Weiterverbreitung wirksam verhindert werden kann. Das Robert Koch-Institut schätzt das Risiko, dass Reisende das Ebola-Fieber aus Westafrika mit nach Deutschland bringen, weiterhin als gering ein. Direktflüge aus den von der Epidemie betroffenen Staaten nach Deutschland gibt es nicht.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 21.10.2014