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StMGP: Huml will noch mehr junge Landärzte gewinnen

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Bayerns Gesundheitsministerin: Neue Ideen entwickeln – Erstes Stipendiatenseminar in Nürnberg

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will noch mehr Nachwuchsmediziner für den ländlichen Raum gewinnen. Huml betonte am Samstag anlässlich des ersten Stipendiatenseminars für Medizinstudenten in Nürnberg:

„Mein Ziel ist es, die gute medizinische Versorgung der Menschen in allen Regionen Bayerns auch in Zukunft zu erhalten. Dafür brauchen wir Rahmenbedingungen, unter denen junge Ärzte und ihre Familien auf dem Land gut leben und arbeiten können. Leider ist der Trend zum Leben auf dem Land an jungen Medizinerinnen und Medizinern bisher weitestgehend vorbeigegangen.“

Nach einer Studie des Hartmannbundes stammt zwar fast ein Viertel der befragten Medizinstudenten aus ländlichen Regionen. Aber nur neun Prozent sind bereit, dort auch dauerhaft ambulant tätig zu werden.

Huml unterstrich: „Mit unserem Stipendienprogramm konnten wir bereits 64 künftige Ärztinnen und Ärzte für Bayerns ländliche Räume gewinnen. Gemeinsam mit allen Akteuren – vor allem auch mit den Medizinstudenten selbst – müssen wir neue Modelle und Ideen für den ‚Landarzt der Zukunft‘ entwickeln. Unser erstes Stipendiatenseminar leistet dazu einen wertvollen Beitrag. Die Studenten erarbeiten hier unter anderem ihre Vorstellungen von der Landarztpraxis der Zukunft. Diese Zukunftserwartungen werden in unsere Planungen einfließen.“

Die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung ist gesetzliche Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Zusätzlich hat die Bayerische Staatsregierung ein Förderprogramm zum Erhalt einer wohnortnahen medizinischen Versorgung auf dem Land mit einem Gesamtvolumen von 15,5 Millionen Euro ins Leben gerufen. Darüber erhalten derzeit bereits 64 Medizinstudierende ein Stipendium. Sie sind bereit, während ihrer Weiterbildung und anschließend als Fachärzte mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum ärztlich tätig zu sein.

Für diese Stipendiaten und interessierte Medizinstudierende hat das Gesundheitsministerium nun gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erstmals ein Seminar unter der Schirmherrschaft von Ministerin Huml veranstaltet. Bei dem zweitägigen Stipendiatenseminar erhielten die Teilnehmer unter anderem hilfreiche Informationen über die Arbeit und Organisation einer Landarztpraxis. Zudem erarbeiteten sie in Kleingruppen mit Experten neue Modelle für die Landarztpraxis der Zukunft.

LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf betonte: „Die Bedingungen für junge Mediziner müssen stimmen. Der Verdienst alleine macht es nicht aus. Spannend ist, dass viele neue Modelle von der Basis, also den Ärzten selbst initiiert werden“.

Huml ergänzte: „Auch das Selbstverständnis der Ärzte hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert: Sie wollen lieber Teamwork als Einzelkämpfer in einer eigenen Praxis zu sein. Sie wollen mehr Freiräume, keine permanente Erreichbarkeit – und sie wollen Familie, Beruf und Freizeit besser unter einen Hut bringen können. Das dürfen wir nicht ignorieren.“

Weitere Informationen zum Stipendienprogramm für Medizinstudierende finden Sie unter:

StMGP, Pressemitteilung v. 25.10.2014