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StMBW: Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle spricht auf Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des Bürgerbräu-Attentats von Georg Elser auf Adolf Hitler

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„Georg Elser, seine Tat, sein Leben, sein Tod dürfen nicht vergessen werden“

„Georg Elser, seine Tat, sein Leben, sein Tod dürfen nicht vergessen werden. Das ist eine Verpflichtung unserer Gesellschaft.“

Das betonte heute Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle auf der Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des Bürgerbräu-Attentats von Georg Elser auf Adolf Hitler. Georg Elser hatte nach langjährigen Planungen am 8. November 1939 – zwei Monate nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs durch den Angriff Deutschlands auf Polen – im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler und die NS-Führung um Göring, Goebbels und Himmler verübt. Das Attentat glückte nicht, da Hitler wesentlich kürzer als geplant redete. Grund dafür war, dass er wegen Nebels nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Zug nach Berlin zurückreiste und die Veranstaltung 13 Minuten vor der durch einen Zeitzünder ausgelösten Bombenexplosion verließ. 13 Minuten, die die Weltgeschichte vermutlich massiv beeinflusst hätten.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle unterstrich: „Wir können nicht wissen, wie sich die Geschichte entwickelt hätte, wenn Elsers Vorhaben gelungen wäre. Aber wir kennen sehr wohl die Taten des NS-Regimes in den Jahren nach dem Attentat: die verbrecherischen Kriege, den Völkermord des Holocausts, die Millionen Opfer, letztlich die Zerstörung Europas.“

Für Minister Spaenle ist daher klar: „Wenn wir uns an Georg Elser erinnern, würdigen wir sein Handeln und seinen Mut. Seiner zu erinnern und zu gedenken ist eine Verpflichtung unserer Gesellschaft.“

Aus Sicht von Minister Spaenle sei es eine der zentralen Erkenntnisse der Tat von Georg Elser, dass jeder Einzelne für sich die Möglichkeit besitzt, zu wählen, zu entscheiden und zu handeln:

„Für uns heute bedeutet das Auftrag und Verantwortung zugleich. Denn für das Funktionieren der Demokratie ist die Freiheit jedes Einzelnen eine wesentliche Voraussetzung.“

Georg Elser wurde am 9. April 1945 im Konzentrationslager Dachau von der SS ermordet – nur wenige Tage vor der Befreiung des Lagers durch die US-Armee. Das NS-Regime hatte ihn als persönlichen Gefangenen Adolf Hitlers über fünf Jahre in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau gefangen gehalten, um ihn nach dem Krieg in einem Schauprozess zu verurteilen.

Die Gedenkveranstaltung an das Bürgerbräu-Attentat von Georg Elser wurde von der Georg-Elser-Initiative München in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit und der Akademie der Bildenden Künste München organisiert.

StMBW, Pressemitteilung v. 08.11.2014