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StMBW: Kultusminister Ludwig Spaenle zeichnet Sieger im Wettbewerb „Challenge SMV“ des Landesschülerrats Bayern aus

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„Mitverantwortung heißt, sich einmischen, mitreden, mitentscheiden – und dadurch mitgestalten“ – Preisträger aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Germering, Gilching, München-Fürstenried, Neuburg a.d. Donau, Neumarkt i.d.Opf., Nürnberg, Obernburg und Oberviechtach

„Die Schülermitverantwortung berührt den Kern unserer Demokratie. Denn: Mitverantwortung heißt, sich einmischen, mitreden, mitentscheiden – und dadurch mitgestalten.“

Das betonte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle heute in München bei der Auszeichnung der Siegerschulen im Wettbewerb „Challenge SMV – Dein Einsatz für Deine Schule“.

„Eure Projekte haben mich beeindruckt! Ihr wisst, was es heißt, eine gemeinsame Sache voranzubringen – und zwar eine gemeinsame Sache, von der alle in der Schule profitieren. Denn bei euren Projekten im Rahmen der SMV engagiert ihr euch auf vorbildliche Weise für Eure Mitschülerinnen und Mitschüler. Dadurch lernt ihr frühzeitig, euch aktiv in die Schule einzubringen und diese als Teil der Gesellschaft mitzugestalten“, so der Minister.

Der Wettbewerb „Challenge SMV – Dein Einsatz für Deine Schule“ hatte Schüler in ganz Bayern dazu aufgerufen, Projekte vorzustellen, die das große Engagement vieler Schülerinnen und Schüler in der SMV (Schülermitverantwortung) sichtbar machen. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Leistungen der Schülerinnen und Schüler in den vielfältigen Tätigkeitsfeldern der bayerischen SMV mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verschaffen – und so ihr Engagement für ihre Schulen zu stärken.

Gegenüber den Vertretern des Landesschülerrats sowie den in der SMV-Arbeit engagierten Schülerinnen und Schülern betonte der Minister abschließend:

„Uns verbindet ein gemeinsames Anliegen: Wir alle wollen, dass die Schule ein Ort ist, an dem sich alle wohlfühlen. Wir alle wollen Schule so gestalten, dass junge Menschen dort erfolgreich lernen, ihre Persönlichkeit entfalten und selbstbewusst Ideen einbringen können.“

Der Landesschülerrat ist seit dem 1. August 2008 im Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (BayEUG) verankert. Er vertritt derzeit rund 1,68 Mio. Schülerinnen und Schüler aller Schularten in Bayern. Bei wichtigen allgemeinen Anliegen des Schulwesens hat er ein Informations- und Anhörungsrecht und kann gegenüber dem Kultusministerium Vorschläge und Anregungen formulieren.

Ausgezeichnet werden folgende Schulen:

Grund-/Mittelschulen (zwei 1. Preise!):

  • 1. Preis: Arnoldus Grundschule Gilching für das Projekt „Schulbusbegleiter“
  • 1. Preis: Doktor-Eisenbarth-Schule Oberviechtach für das Projekt „Schülervollversammlung“

Realschulen:

  • 1. Preis: Main-Limes-Realschule Obernburg für ihr Projekt „Wertewoche“
  • 2. Preis: Paul-Winter-Realschule Neuburg an der Donau für ihr Projekt „Wir für uns“
  • 3. Preis: Staatliche Realschule für Mädchen Neumarkt i.d.Opf. für ihr Projekt „Erstellung eines schuleigenen Hausaufgabenheftes“

Gymnasien:

  • 1. Preis: Max-Born-Gymnasium Germering für das Projekt „Schule als Staat“
  • 2. Preis: Gymnasium Fürstenried (München) für das Projekt „Sonnenenergie für Westafrika“
  • 3. Preis: Karlsgymnasium Bad Reichenhall für den Projekttag zum Thema „Länder und Phantasieländer“

Berufliche Schulen (zwei 1. Preise!):

  • 1. Preis: Berufliche Schule 6 der Stadt Nürnberg für das Projekt „Spendenpokal“
  • 1. Preis: Kaufmännische Berufsschule II Aschaffenburg für das Projekt „Tafelaktion“

Informationen zu den ausgezeichneten Projekten:

Grund-/Mittelschulen (zwei 1. Preise!):

  • 1. Preis: Arnoldus Grundschule Gilching
    Das Projekt „Schulbusbegleiter“ ist seit dem Schuljahr 2012/13 fester Bestandteil des Schullebens an der Arnoldus-Grundschule in Gilching. Je zwei Schüler übernehmen vor und während der Fahrt freiwillig Verantwortung für die Sicherheit auf dem Schulweg. Im Schulbus sorgen sie für Ordnung und Einhaltung der Regeln, die von der gesamten Schulgemeinschaft beschlossen wurden. Die Busbegleiter sind Schüler, die von dem Sicherheitsbeauftragten und von der Erziehungsmediatorin der Schule ausgebildet werden.
  • 1. Preis: Doktor-Eisenbarth-Schule Oberviechtach
    An der Doktor-Eisenbarth-Schule in Oberviechtach haben die Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten, sich durch die Beteiligung an Projekten persönlich weiterzuentwickeln. Einen besonders hohen Stellenwert bei der Schülerbeteiligung hat dabei die Schülervollversammlung. Dabei treffen sich alle Schülerinnen und Schüler der Schule und haben die Möglichkeit verschiedene Anträge einzureichen – etwa von der Anschaffung neuer Tischkicker über eine Verlängerung der zweiten Pause bis hin zur längeren Öffnung des Schülercafés. Zugleich präsentieren verschiedene Gruppen wie Schulsanitäter oder Streitschlichter sich und ihre aktuellen Einsatzgebiete und motivieren zum Mitmachen.

Realschulen:

  • 1. Preis: Main-Limes-Realschule Obernburg
    Die Main-Limes-Realschule Obernburg wird ausgezeichnet für ihr Projekt „Wertewoche“. Eine Woche im Schuljahr widmet sich speziell dem Benehmen und Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Dabei werden die Grundlagen der Höflichkeit und auch das Auftreten in beruflichen Situationen reflektiert und eingeübt. Das dient auch als wertvolle Hilfe für das tägliche Miteinander nicht nur innerhalb der Schulfamilie. Schließlich sind die Prinzipien von Höflichkeit und gegenseitiger Wertschätzung grundlegende Bestandteile einer funktionierenden Gesellschaft.
  • 2. Preis: Paul-Winter-Realschule Neuburg an der Donau
    Die Paul-Winter-Realschule in Neuburg an der Donau wird geehrt für ihr Projekt „Wir für uns“. Mit insgesamt 27 Arbeitsgruppen und Wahlfächern bietet die Schule jedem Schüler die Möglichkeit, sich individuell und entsprechend seiner Interessen für die Schule und die Schulgemeinschaft zu engagieren. Hierzu bietet sie mit Hilfe zahlreicher Lehrkräfte ein großzügiges und breitgefächertes Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler – von Schulsanitätern über Tutoren bis hin zu Klassenzimmergestaltern
  • 3. Preis: Staatliche Realschule für Mädchen Neumarkt i.d.Opf.
    Die Mädchenrealschule Neumarkt wird für ihr Projekt „Erstellung eines schuleigenen Hausaufgabenheftes“ ausgezeichnet. Die Schülerinnen hatten im Rahmen des Projektes die Möglichkeit, an einem Hausaufgabenheft mitzuwirken, das allein von ihrer Schule entworfen wird und genau auf diese zugeschnitten ist. Mit kreativen Vorschlägen für Gestaltung und Inhalt des Heftes konnten sich alle an dem Prozess beteiligen und das Heft persönlicher und attraktiver machen. Jeder hatte die Freiheit, seine eigenen Wünsche und Ideen einzureichen und diese, falls sie ausgewählt wurden, als fertiges Produkt am Ende in den Händen zu halten.

Gymnasien:

  • 1. Preis: Max-Born-Gymnasium Germering
    Am Max-Born-Gymnasium in Germering überzeugt ein beachtliches SMV-Konzept in Zusammenhang mit einem beeindruckenden Projekt. Nach dem Vorbild des Planspiels „Polis“ kreierte die SMV der Gewinnerschule bei den Gymnasien das Projekt „Schule als Staat“. Während die staatlichen Organe wie das Finanzamt oder das Arbeitsamt aus organisatorischen Gründen bei der SMV lag, arbeitete der Großteil der Schüler in einem der vielen Unternehmen im „Freistaat Born“. Ziel des Projekts war es, den Schülern auf möglichst anschauliche und unterhaltsame, aber auch authentische Weise zu zeigen, wie Politik und Wirtschaft prinzipiell funktionieren und zusammenhängen.
  • 2. Preis: Gymnasium Fürstenried (München)
    Das Gymnasium Fürstenried wird für das Projekt „Sonnenenergie für Westafrika“, kurz SEWA, geehrt. Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Elektrifizierung von Schulen und Krankenhäusern in Burkina Faso. Koordiniert und organisiert wird der Beitrag der SMV zu diesem Projekt von einem Arbeitskreis. Den Höhepunkt stellt der „Nachmittag im Advent“ dar – ein Weihnachtsbasar der Schule. Über 1.000 Schüler engagierten sich hier mit Verkaufsständen, Dekoration und Unterhaltungsprogramm. Im vergangenen Schuljahr wurde damit ein Erlös von 4.200 Euro erreicht.
  • 3. Preis: Karlsgymnasium Bad Reichenhall
    Das Karlsgymnasium Bad Reichenhall wird für ihren Projekttag zum Thema „Länder und Phantasieländer“ ausgezeichnet. Die Initiative für den Projekttag lag bei der SMV der Schule. Während sich die jüngeren Schüler Phantasieländer wie Hogwarts oder Atlantis erschlossen, waren bei den 7. bis 9. Klassen Länder aus Afrika und Asien Thema. Die 10. Klassen beschäftigten sich mit weitgehend unbekannten Ländern wie beispielsweise Swasiland. Ziel der Projekte war die Aufbereitung von Informationen für das Sommerfest der Schule, das direkt im Anschluss an den Projekttag stattfand.

Berufliche Schulen (zwei 1. Preise!):

  • 1. Preis: Berufliche Schule 6 der Stadt Nürnberg
    Die Berufliche Schule 6 der Stadt Nürnberg wird für ihr SMV-Projekt „Spendenpokal“ geehrt. Ziel war es, einen regionalen Verein zur Förderung bedürftiger Kinder unter dem Motto „Schüler helfen Schülern“ zu unterstützen. Alle Klassen der Schule sammelten eigenständig in Sparschweinen in ihren Klassenzimmern. Die Verbindungslehrer leerten von Zeit zu Zeit die Sparschweine und gaben den aktuellen „Spendenbarometer“ bekannt. Auf diese Weise kamen am Ende insgesamt 1.500 Euro zusammen.
  • 1. Preis: Kaufmännische Berufsschule II Aschaffenburg
    Die Kaufmännische Berufsschule II in Aschaffenburg wird ausgezeichnet für ihr Projekt „Tafelaktion“. Die Idee bestand darin, Schultafeln, die gut erhalten waren, aber nach einer Generalsanierung nicht mehr benötigt wurden, einer Schule im rumänischen Siebenbürgen zukommen zu lassen. Dabei ergab sich das Problem sehr hoher Transportkosten. Die SMV startete deshalb eine Spendenaktion, bei der die Schülersprecher im Nikolausgewand von Klasse zu Klasse wanderten und Plätzchen verkauften. Das benötigte Geld kam schließlich zusammen. Zwischen der bayerischen und der rumänischen Schule besteht noch bis heute enger Kontakt.

StMBW, Pressemitteilung v. 17.11.2014