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StMI: Verstärkt gegen Diebesbanden und reisende Straftäter – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann startet bayernweite Kontrollaktion

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Zwei Wochen intensive Polizeikontrollen mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei – Einbrecher besonders im Visier – Bundesweit einmalige Prognosesoftware ‚PRECOBS‘ führt zu ersten Festnahmen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute im Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) in München Details zu einer zweiwöchigen bayernweiten Kontrollaktion gegen Diebesbanden und reisende Straftäter bekannt gegeben. Bis zum 8. Dezember wird jedes Polizeipräsidium an zwölf Tagen besondere mobile und stationäre Kontrolleinsätze durchführen.

„Neben Einbrecherbanden nehmen unsere Fahnder beispielsweise auch Rauschgiftdelikte, Kfz-Diebstahl und Schleusungskriminalität ins Visier“, machte Herrmann deutlich.

Die gesamte Aktion wird vom BLKA koordiniert und von der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Zusätzlich werden gezielt Orte überprüft, die als Anlaufstellen oder Unterschlupf für Straftäter bekannt sind.

„Außerdem nutzen wir bei den Schwerpunktkontrollen unsere bundesweit einmalige Prognosesoftware ‚PRECOBS‘, die seit Oktober 2014 in München und Mittelfranken getestet wird“, ergänzte der Innenminister.

PRECOBS errechnet auf mathematisch-statistischer und kriminologischer Basis, wann und wo eine Straftat mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.

„Nach einer Lagebewertung durch die Kriminalpolizei können wir die Prognosegebiete gezielt durch die Polizei bestreifen lassen“, erklärte Herrmann.

Die verwendeten Daten umfassen lediglich Informationen zu Tatorten, Tatzeiten und Vorgehensweisen zurückliegender Einbrüche. Personenbezogene Daten sind nicht enthalten. Fachlich begleitet wird das Projekt vom BLKA. Die ersten Erfahrungen mit PRECOBS sind laut Herrmann sehr vielversprechend. Aufgrund der ‚Alarmmeldungen‘ konnten in München und Mittelfranken bereits erste Einbrecher geschnappt werden.

„Ich bin optimistisch, dass sich PRECOBS bei uns weiterhin bewährt und gegebenenfalls auf ganz Bayern ausgeweitet werden kann“, so Herrmann mit Blick auf die bis März 2015 laufende Machbarkeitsstudie.

Angesichts der bundesweit seit einigen Jahren stetig steigenden Einbruchszahlen hat die Bayerische Polizei bereits seit langem in ganz Bayern die Fahndungs- und Ermittlungsarbeit verstärkt und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern intensiviert.

„Wir werden im Kampf gegen den Wohnungseinbruch nicht nachlassen“, sicherte der bayerische Innenminister zu.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir die Trendwende auch dank des hohen Engagements unserer 40.000 Polizistinnen und Polizisten schaffen.“

Dabei appellierte Herrmann an die Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Wahrnehmungen sofort der Polizei zu melden.

„Darüber hinaus kann ich jedem nur raten, sich in einer unserer 33 Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen über einen effektiven Einbruchsschutz zu informieren.“

Denn etwa 40 Prozent der Einbruchsversuche bleiben im Versuchsstadium stecken, weil die Täter oft von wirkungsvoller Sicherungstechnik abgehalten werden.

Mit 51 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner (=HZ) war im vergangenen Jahr in Bayern das Einbruchsrisiko im bundesweiten Vergleich am geringsten. Beispielsweise lag die Einbruchsquote in Nordrhein-Westfalen 2013 mit 313 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner mehr als sechs Mal höher (bundesweiter Durchschnitt: 185 Einbrüche). Augsburg (HZ: 53,9; Rang 1), München (HZ: 85,4; Rang 2) und Nürnberg (HZ: 108,7; Rang 5) gehören zu den sichersten der 39 deutschen Großstädte über 200.000 Einwohner. Für 2014 zeichnet sich in Bayern laut Herrmann bereits eine leichte Entschärfung der Einbruchslage ab.

„In den Monaten Januar und Februar hatten wir zwar noch starke Anstiege. Danach ging das Anzeigenaufkommen deutlich zurück und liegt seit Juni etwa auf Vorjahresniveau.“

StMI, Pressemitteilung v. 26.11.2014