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StMBW: Acht bayerische Realschulen erhalten MINT21-Preis 2014 für gelungene Projekte – Jugendliche für Naturwissenschaften begeistern

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Von „Magic Christmas“ bis MINT-Olympiade

Acht bayerische Realschulen wurden heute mit dem MINT21-Preis für besonders kreative Projekte ausgezeichnet, mit denen sie junge Menschen für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) begeistern wollen. Ministerialdirektor Dr. Peter Müller vom Bayerischen Bildungsministerium, Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., und der stellvertretende Geschäftsführer des bbw e. V. Michael Mötter überreichten die mit je 500 Euro dotierten Preise heute in München.

Dr. Peter Müller lobte bei der Veranstaltung das besondere Engagement der Schulen für ihre Schülerinnen und Schüler:

„Gerade im MINT-Bereich benötigen wir künftig mehr denn je gut ausgebildete Fachkräfte. Daher ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler bereits früh für diese Fächer zu begeistern und sie spielerisch an die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Aufgabenstellungen heranzuführen. Den Preisträgerschulen ist dies in ihren Projekten vorbildlich gelungen.“

Bertram Brossardt erklärte: „Die bayerische Wirtschaft braucht hochqualifizierte MINT-Nachwuchskräfte. Bereits im Jahr 2020 werden mehr als 230.000 Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt in Bayern fehlen. Dies geht aus der vbw Studie ‚Arbeitslandschaft 2035‘ hervor. Um diesem Mangel entgegen zu wirken, benötigen wir schon in den Schulen Programme, die früh die Begeisterung junger Menschen für Technik fördern. Die MINT 21-Initiative an bayerischen Realschulen ist aus Sicht der Wirtschaft genau der richtige Ansatz, um die Begabungen der Jugendlichen früh zu erkennen und zu fördern und ihr Interesse für technische Berufe zu wecken. Realschulabsolventen haben sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Metall- und Elektro-Industrie. Er bietet eine gute Vergütung und beste Karrierechancen.“

Michael Mötter betonte: „Bei den Experimenten für den Wettbewerb MINT 21 sehen wir immer wieder, welche Faszination die Schüler für die Mint-Fächer entwickeln. Das zeigt auch wieder die hohe Teilnehmerzahl in diesem Jahr.“

Die acht Preisträgerschulen 2014 sind:

Niederbayern:

  • Staatliche Realschule Pfarrkirchen

Oberpfalz:

  • Staatliche Realschule für Mädchen Neumarkt

Oberbayern:

  • Altmühltal-Realschule, Staatliche Realschule Beilngries
  • Johann-Rieder-Realschule, Staatliche Realschule Rosenheim

Oberfranken:

  • Staatliche Realschule Coburg II

Mittelfranken:

  • Werner-von-Siemens-Realschule Erlangen I

Unterfranken:

  • Leopold-Sonnemann-Realschule, Staatliche Realschule Höchberg

Schwaben:

  • Staatliche Realschule Mering

Die Initiative MINT21

Die ausgezeichneten Schulen gehören zu den derzeit 67 Netzwerkschulen von MINT21. MINT21 wurde 2010 als Teil der Initiative Realschule 21 gestartet, um das besondere Profil der Schulart Realschule weiter zu schärfen und den Unterricht in den MINT-Fächern an bayerischen Realschulen weiterzuentwickeln. Ziel der Initiative MINT21 ist es, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich zu stärken und sie so sowohl auf anspruchsvolle Berufsausbildungen als auch auf die schulische Weiterbildung bis hin zur Hochschulreife noch besser vorzubereiten.

Mit dem MINT²¹-Preis werden Realschulen ausgezeichnet, die sich mit besonderen Projekten um die MINT-Fächer und insbesondere auch um deren Vermittlung an Schülerinnen bemühen.

Von den MINT-Schulen wurden bisher über 200 Projekte durchgeführt. Um die Erfahrungen auch für andere Schulen zugänglich zu machen, stehen diese in Auswahl ab heute in einer Datenbank unter www.realschule.bayern.de im Bereich „MINT21“ zur Verfügung. Dort können auch Arbeitsmaterialien heruntergeladen werden.

Die MINT21-Initiative an bayerischen Realschulen ist ein gemeinsames Projekt von bayme vbm – Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, vbw – Die Vereinigung bayerische Wirtschaft und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Weitere Informationen zu den Preisträgern

  • Staatliche Realschule Pfarrkirchen: „Kombikurs Top Team Technik“
    Der Wahlkurs will in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken und auf den technischen Zweig der FOS vorbereiten. Die Teilnahme an naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Wettbewerben dient dem Erwerb von Fachwissen, stärkt soziale Kompetenzen und fördert Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Selbstorganisation und sicheres Auftreten.
  • Staatliche Realschule für Mädchen Neumarkt: „Experimentieren in der Schule – Schnuppern in der Arbeitswelt – Sechsklässlerinnen mit Weitblick“
    Eigentätiges Experimentieren kombiniert mit Exkursionen soll bei den Schülerinnen der Jahrgangsstufe 6 Neugierde und Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken. Das Programm lädt zu Lernzirkeln aus den Themenbereichen Akustik, Optik und Chemie ein, die durch Besuche eines Hörgeräte-Zentrums und Optiker-Fachgeschäfts sowie eines pharmazeutischen Großbetriebs ergänzt werden.
  • Altmühltal-Realschule Staatliche Realschule Beilngries: „MINT-Unterricht in der Praxis“
    Im Wahlfach Imkerei entwickelten die Schülerinnen und Schüler der Altmühltal-Realschule Beilngries eine Methode, die eine schnelle und umweltfreundliche Wachsverarbeitung ermöglicht. So entstand die Idee für den Bau eines Schmelzapparats. Dabei kamen regenerative Energien in Form von Photovoltaik-Strom zum Einsatz, um sowohl nachhaltig als auch umweltfreundlich zu sein. Der
    fertige Bienenwachsschmelzer ist einsatzbereit und wird im nächsten Jahr fest auf dem Schulgelände installiert.
  • Johann-Rieder-Realschule Staatl. Realschule Rosenheim: „Gemeinsam lernen – Zukunft gestalten. MINT und Inklusion“
    Das Euregio-Projekt an der Johann-Rieder-Realschule Rosenheim ermöglicht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von vier Schulen (jeweils zwei Grund-/Förderschulen und Sekundarstufen-Schulen) aus Rosenheim und Kufstein. Dabei werden Roboter der neuesten Generation programmiert. Realschülerinnen und -schüler fungieren als MINT-Tutorinnen und -Tutoren für Schüler der Inklusionsklassen.
  • Staatliche Realschule Coburg II: „Ein Tag in der Industrie“
    Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 stellen bei der Fertigung eines eigenen Werkstücks ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis. Bei einem Besuch in einem Partnerunternehmen stellen sie solar-betriebene Tischventilatoren her. Beim praktischen Arbeiten während des Industrie-Schnuppertages werden die Schülerinnen und Schüler durch Auszubildende und deren Ausbilder betreut.
  • Werner-von-Siemens Realschule Erlangen I: „Saisonale MINT-Projekte – Forschen zu jeder Jahreszeit“
    In der Vorweihnachtszeit findet der Projekttag „Magic Christmas“ statt. Acht Stationen stehen bereit für Experimente rund um das Thema Weihnachten. Ein weiterer saisonaler Projekttag erfolgt zu Ostern. Mit „Experimenten rund ums Hühnerei“ geht die Gruppe den „Geheimnissen“ von Hühnereiern auf den Grund. Beim Stadtteilfest der „Grünen Art“ am „Brucker Seela betreuen Schülerinnen und Schüler der Forscherklasse Jahrgangsstufe 5 einen Informationsstand und präsentieren einem größeren Publikum physikalische und biologische Experimente an ihrer Wasserforschungsstation.
  • Leopold-Sonnemann-Realschule Staatliche Realschule Höchberg: „MINT21-Olympiade“
    Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen an einem Vormittag in kleinen Teams mehrere Stationen mit Namen wie „Ballzielrollen“, „Turmbau“ oder „Dominosteine“. Sie bearbeiten dort selbstständig verschiedene Aufgaben aus dem MINT-Unterricht des zurückliegenden Schuljahrs. Experimentelles Können ist dabei ebenso gefragt wie geschicktes Kombinieren oder die Anwendung unterschiedlicher Problemlösungsverfahren.
  • Staatliche Realschule Mering: „Geheimnisse der Technik“
    Um die „Geheimnisse der Technik“ zu ergründen, dürfen die Schülerinnen und Schüler selbstständig Versuchsanordnungen gestalten und sind angehalten, sich auf die Suche nach eigenen Lösungsstrategien zu begeben. So werden sie für naturwissenschaftliche Phänomene in Alltag und Technik sensibilisiert und gleichzeitig mit naturwissenschaftlichen Vorgehens- und Arbeitsweisen vertraut gemacht.

StMBW, Pressemitteilung v. 02.12.2014