Aktuelles

StMBW: Passionsspiele von Oberammergau und Lindenkirchweih von Limmersdorf in Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen

©pixelkorn - stock.adobe.com

Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle sieht darin einzigartige und hochbedeutende Traditionen im Freistaat

Auf Vorschlag von Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle haben die Kultusministerkonferenz und die Bundeskulturstaatsministerin zwei bayerische Bewerbungen in das nationale UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen: Die Limmersdorfer Lindenkirchweih und die Passionsspiele von Oberammergau. Das deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes soll die kulturelle Vielfalt in Deutschland spiegeln. Die einzelnen Länder konnten maximal zwei landesspezifische Vorschläge einreichen.

„Als Kulturstaat ist es eines unserer Ziele, das immaterielle Kulturerbe nicht nur zu dokumentieren, sondern auch im Bewusstsein der Menschen zu verankern“, so Minister Spaenle. „Die Passionsspiele von Oberammergau und die Limmersdorfer Lindenkirchweih stellen einzigartige Formen einer Traditionspflege in Bayern dar und haben es verdient, mit anderen außergewöhnlichen immateriellen Kulturgütern in der Bundesrepublik Deutschland wie der Flößerei, die auch in Franken tief verankert ist, der Genossenschaftsidee oder dem Reetdachdecker-Handwerk in das nationale Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen zu werden.“

Die beiden bayerischen Bewerbungen waren von einer Expertenkommission unter Vorsitz des Regensburger Kulturwissenschaftlers Prof. Daniel Drascek, die Minister Spaenle eingesetzt hatte, vorgeschlagen worden. Der Bayerische Ministerrat hat diesen Vorschlag angenommen.

„Sie gelten als besonders überzeugende Belege für die Lebendigkeit und die Vielfalt des bayerischen immateriellen Kulturlebens“, ergänzte der Minister.

Limmersdorfer Kirchweih und Oberammergauer Passionsspiele

Seit 1729 prägen „Galopp“ und Tanz der Jugend in der zum „Ballsaal“ gestalteten Krone der Dorflinde die Kirchweih im oberfränkischen Limmersdorf maßgeblich. Für Minister Spaenle bildet der Tanz in der Krone der Dorflinde ein „herausragendes und einmaliges Beispiel für eine dörfliche Kirchweihtradition mit einem besonderen Stellenwert, das besonders geschützt werden soll“.

Seit fast 400 Jahren führen Einwohner von Oberammergau das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi als Passionsspiel auf.

„Oberammergau gilt als das älteste und bedeutendste Passionsspiel weltweit, das als Gemeinschaftsleistung beeindruckt und die Gemeinde nachhaltig prägt“, begründete der Wissenschaftsminister diesen Vorschlag.

Um den bayerischen Traditionen die ihnen gebührende Wertschätzung zu verleihen und sie auch zu dokumentieren, hat Staatsminister Spaenle die Einrichtung eines eigenen bayerischen Landesverzeichnisses für das immaterielle Kulturerbe im Freistaat auf den Weg gebracht. Die Vorbereitungen hierzu sind nun abgeschlossen, die ersten Eintragungen werden in Kürze bekanntgegeben.

„Gerade in Bayern werden regionale kulturelle Ausdrucksformen kontinuierlich praktiziert, sie prägen die Menschen und genießen einen besonders hohen Stellenwert im Alltag – auch heute. Lebendige Traditionen wie Musik, Tanz, Bräuche, Feste und Handwerkstechniken sind in Bayern unverzichtbar. Sie tragen zur Stiftung von Identität mit bei.“

StMBW, Pressemitteilung v. 12.12.2014