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StMI: Brand in geplanter Asylbewerberunterkunft in Vorra – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum aktuellen Ermittlungsstand

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Verdacht auf rechtsextremistischen Hintergrund – Sonderkommission arbeitet mit Hochdruck – Verstärkter Schutz für Asylbewerberunterkünfte

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich heute nach dem Brand in der geplanten Asylbewerberunterkunft in Vorra, Landkreis Nürnberger Land, ein Bild vom Tatort gemacht und über den aktuellen Ermittlungsstand informiert.

„Nach allem was bisher bei den Ermittlungsbehörden bekannt ist, müssen wir von einem vorsätzlichen Brandanschlag ausgehen“, so der Innenminister. „Insbesondere aufgrund der am Tatort gesicherten fremdenfeindlichen Hakenkreuzschmierereien liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Taten mit rechtsextremistischem Hintergrund handelt. Ich verurteile das aufs Schärfste.“

Mit Hochdruck arbeite derzeit die Sonderkommission ‚Vorra‘ des Polizeipräsidiums Mittelfranken an der Aufklärung der Tat. Unterstützt werden die Ermittler von Experten und Brandsachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamts. Auch das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz sei in die Ermittlungen eingebunden.

„Wir unternehmen alles in unserer Macht stehende, um die Täter dieses feigen Anschlags schnell hinter Gittern zu bringen“, sicherte der Innenminister zu.

Den aktuellen Fall hat Herrmann zum Anlass genommen, die Schutz- und Aufklärungsmaßnahmen an bestehenden und geplanten Asylbewerbereinrichtungen weiter zu verstärken. Außerdem wurden alle Polizeibeamtinnen und -beamten in Bayern sensibilisiert, besonderes Augenmerk auf verdächtige Wahrnehmungen und Hinweise im Umfeld von Asylbewerberunterkünften zu legen. Der Innenminister rief auch die Bürgerinnen und Bürger auf, Auffälligkeiten und verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich der Polizei mitzuteilen, auch über Notruf 110.

Am 11. Dezember 2014 gegen 22:45 Uhr wurde der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken durch einen Anwohner ein Feuer im Dachbereich des Anwesens 91247 Vorra, Hirschbacher Straße 1 mitgeteilt. Bei dem Anwesen handelt es sich um ein ehemaliges Gasthaus, das zukünftig als Asylbewerberunterkunft genutzt werden sollte. Das Feuer wurde nach ersten Erkenntnissen mittels Brandbeschleuniger in einem Zimmer im 1. Obergeschoß gelegt. Dieses brannte völlig aus. Personen kamen nicht zu Schaden. Kurz danach wurde ein zweiter Brand in der Hauptstraße 40 gemeldet. Das zweite Anwesen befindet sich ca. einhundert Meter vom ersten Anwesen entfernt. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Wohnhaus, das ebenfalls als Asylbewerberunterkunft dienen sollte. Das Feuer brach im Treppenhaus aus und konnte schnell gelöscht werden. Es entstand Sachschaden. Während der Löscharbeiten stellten Feuerwehrleute noch einen Schwelbrand im Nebengebäude der Hirschbacher Straße 1 fest, der ebenfalls rasch gelöscht wurde. Der Gesamtschaden an den Gebäuden wird auf ca. 700.000 € geschätzt.

StMI, Pressemitteilung v. 12.12.2014