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StMUV: Aus Abfällen Rohstoffe machen / 380.000 Euro für innovatives Verfahren zur Gewinnung Seltener Erden

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Der effektive Umgang mit Rohstoffen ist eines der wichtigsten umweltpolitischen Handlungsfelder der Zukunft. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in Erlangen.

„Wir brauchen eine Rohstoffwende. Die Abfälle von heute sind die Rohstoffe von Morgen. Das Ziel ist klar: Wir wollen den Einsatz neuer Rohstoffe verringern und wertvolle Rohstoffe bestmöglich zurückgewinnen. Der Raubbau an der Natur geht zulasten kommender Generationen“, so Scharf.

Gleichzeitig könne so die Abhängigkeit Bayerns von Rohstoffimporten reduziert werden. Bayern ist auf einem guten Weg. Seit 1990 wurde die Verwertungsquote von 30 auf über 70 Prozent gesteigert. Um die Rohstoffwende weiter voran zu treiben, soll zukünftig auch auf die Biotechnologie gesetzt werden. Bei der Biotechnologie werden biologische Werkzeuge für industrielle Prozesse genutzt, zum Beispiel Enzyme zum Abbau von Bleichmitteln in der Textilindustrie.

Wichtiger Partner in diesem Bereich ist der Projektverbund „ForCycle – Rohstoffwende Bayern“. Aktuell entwickelt hier die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der TU München ein innovatives Verfahren zur Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser. Dabei kommen speziell gezüchtete Algen zum Einsatz, mit deren Hilfe Seltene Erden aus industriellem Abwasser zurückgewonnen werden. Seltene Erden werden insbesondere für die Herstellung von Handys, Computerchips und Photovoltaikanlagen benötigt. Das Umweltministerium fördert dieses Forschungsprojekt mit 380.000 Euro. Bereits heute verfügt Bayern über eine leistungsstarke Forschung in der Biotechnologie.

Scharf: „Jedes vierte Unternehmen der Biotechnologiebranche hat seinen Sitz in Bayern. Fast jeder dritte Arbeitsplatz in dieser Zukunftsbranche liegt im Freistaat. Diesen Schwerpunkt werden wir weiter ausbauen.“

Das Bayerische Umweltministerium hat den Projektverbund „ForCycle – Rohstoffwende Bayern“ im Januar 2014 ins Leben gerufen. Ziel ist, eine effizientere Nutzung wichtiger Rohstoffe zu fördern. In den einzelnen ForCycle-Projekten werden neue Verfahren entwickelt, mit denen verschiedene Materialien wie Metalle, Kunststoffe, Komposite und Baustoffe als sekundäre Rohstoffe erneut in den Stoffkreislauf überführt werden können. Es werden Materialen verbessert oder völlig neuen Eigenschaften entwickelt. Der Freistaat unterstützt Forschungsgruppen aus Augsburg, Bayreuth, Erlangen, Freising, München, Nürnberg und Regensburg mit insgesamt über 3 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Projektverbund „ForCycle“ unter www.abfall.bayern.de.

StMUV, Pressemitteilung v. 12.12.2014