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StMBW: 70 zusätzliche Klassen für berufsschulpflichtige Flüchtlinge und Asylbewerber eingerichtet – Übergangsklassen auf über 350 ausgeweitet

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Freistaat engagiert sich für Flüchtlinge – „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“

Zum zweiten Schulhalbjahr wurden 70 zusätzliche Klassen für berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge und Asylbewerber eingerichtet. Zudem stehen jetzt in Bayern über 350 Übergangsklassen an Grund- und Mittelschulen für schulpflichtige Flüchtlinge und Asylbewerber bereit. Damit wurde das Angebot für die jungen Menschen in schwieriger Lage noch einmal deutlich ausgeweitet. Im Bedarfsfall werden weitere Übergangsklassen und darüber hinaus zusätzliche Sprachförderangebote eingerichtet.

„Unsere Schulen, vor allem die Grund- und Mittelschulen sowie die Berufsschulen, erbringen derzeit enorme Leistungen, um junge Menschen in sehr schwierigen Situationen zu unterrichten. Unsere Schulen leisten damit einen wichtigen Beitrag, den jungen Flüchtlingen und Asylbewerbern Chancen in Bayern zu eröffnen“, würdigte der Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle die Arbeit der Schulen vor Ort.

Die Schulen allein können jedoch nicht alle Herausforderungen meistern. Es gibt ein Netz von Angeboten von Fachstellen, u.a. der Jugendsozialarbeit, Gesundheitsämter und Jugendhilfe, die hier aufgrund ihres besonderen Fachwissens gefordert sind. Minister Spaenle betonte angesichts des Appells des BLLV für eine gute Versorgung der Flüchtlinge:

„Es ist richtig und wichtig, dass sich alle gesellschaftlichen Gruppen für Menschen in Not engagieren. Nur gemeinsam können wir eine bestmögliche Betreuung der Flüchtlinge und Asylsuchenden gewährleisten.“

Zahlreiche Angebote für Flüchtlinge

In den Übergangsklassen lernen die jungen Menschen u.a. Grundlagen der deutschen Sprache, um auf einem gesicherten Fundament am Regelunterricht teilzunehmen. An vielen Grund- und Mittelschulen werden den jungen Menschen weitere Sprachförderangebote unterbreitet, wie Deutschförderkurse und Deutschförderklassen. An Grund- und Mittelschulen stehen zudem 1.600 Förderlehrkräfte zur Verfügung, die eine Differenzierung und Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund ermöglichen.

An 75 Standorten in Bayern können nach der Ausweitung nun in rund 260 Klassen rund 4.500 berufsschulpflichtige Flüchtlinge und Asylbewerber an Berufsschulen an einem zweijährigen Programm teilnehmen, bei dem sie Deutschkenntnisse erwerben und sich auf eine Berufsausbildung oder den weiteren schulischen Weg vorbereiten. Bereits bestehende Standorte in ganz Bayern wurden durch zusätzliche Klassen verstärkt, zusätzliche Standorte werden vor allem in Ober- und Mittelfranken, der Oberpfalz und in Schwaben eingerichtet.

Für junge Asylbewerber und Flüchtlinge bietet das Bildungsministerium unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Erstaufnahmeeinrichtungen München und Zirndorf und Regensburg Anfängerkurse in Deutsch als Zweitsprache.

2014 hat Minister Spaenle eine Stabsstelle im Bayerischen Bildungsministerium eingerichtet sowie Ansprechpartner an den Regierungen benannt. Die Stabsstelle koordiniert das Bildungsangebot für die jungen Menschen und organisiert Maßnahmen, die sich aus der Situation der Schulen vor Ort ergeben können.

Bereits für Kinder im Vorschulalter bietet das Bayerische Bildungsministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Sozialministerium Vorkurse zur Sprachförderung an. Kinder mit Migrationshintergrund nehmen dabei an 240 Stunden Sprachförderung durch Erzieherin und Lehrkraft teil.

StMBW, Pressemitteilung v. 25.02.2015