Gesetzgebung

Landtag: Weltfrauentag – Landtagspräsidentin Barbara Stamm betont Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf

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„Nutzen für Familie und Arbeitgeber gleichermaßen“

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März hebt Landtagspräsidentin Barbara Stamm die Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervor.

Stamm erklärt: „Wer es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst meint, muss als Arbeitgeber aktiv werden und optimale Voraussetzungen schaffen. Das gilt für alle Arbeitgeber, ob nun öffentlich oder privat. Der öffentliche Dienst muss jedoch Vorbild und Vorreiter zugleich sein. Das gilt unter anderem für die Möglichkeit der langjährigen Beurlaubung, um die Kinder sogar bis zum 18. Lebensjahr betreuen zu können, bis hin zur Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle. Wenn Kinderbetreuungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeitmodelle mit Heimarbeitsplätzen und die Förderung von Frauen in Führungspositionen eng verzahnt werden, dann kommt das nicht nur der ganzen Familie, sondern auch dem Arbeitgeber zu Gute. Was hier ausgegeben wird, sind keine Kosten, sondern Investitionen, die jeden Euro um ein Vielfaches zurückbringen. Wenn sich die Arbeitswelt nach der Familie richtet und nicht umgekehrt, profitiert die gesamte Gesellschaft.“

Das Landtagsamt nimmt diese Vorbildfunktion deutlich wahr. So nehmen von den rund 220 Beschäftigten derzeit 23 ihre Aufgaben über einen Heimarbeitsplatz wahr. 2009 waren es erst 11 Beschäftigte. Zudem wird versucht, nach Möglichkeit allen Wünschen nachzukommen, denn bislang konnte noch jeder Antrag auf Wohnraumarbeit in Abstimmung mit den dienstlichen Vorgaben genehmigt werden. Darüber hinaus eröffnete im November 2009 die hauseigene Kinderkrippe des Bayerischen Landtags mit zunächst einer Gruppe und Betreuungsmöglichkeiten für zehn Kinder. Um den steigenden Bedarf decken zu können, erfolgte im April 2012 die Erweiterung um eine zweite Gruppe und weitere zehn Betreuungsplätze für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren. Die flexiblen Öffnungszeiten sowie die unmittelbare Nähe der Einrichtung zum Maximilianeum erleichtern es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erheblich, familiäre und dienstliche Belange zu vereinbaren und bereits nach kurzer Beurlaubung wieder in den Beruf zurückzukehren. In diesem Jahr erfolgt der Start, die Kinderkrippe zu einem Kinderhaus auszubauen, so dass dann die Kinder bis zum Schuleintritt betreut werden können. Das Präsidium des Bayerischen Landtags hat bereits grünes Licht für die notwendigen Umbaumaßnahmen erteilt.

Auch bei Frauen mit Führungsaufgaben hat sich im Landtagsamt in den letzten sechs Jahren Vieles zum Positiven entwickelt. Von den Führungspositionen (Referatsleitung, Stabsstellenleitung) werden inzwischen sieben von Frauen bekleidet und der Frauenanteil in diesem Bereich steigerte sich von lediglich 7 % im Jahr 2009 auf inzwischen 41 %. Rechnet man die Persönlichen Referentinnen hinzu, kommt man sogar auf 50 %.

Die Anstrengungen des Landtagsamts wurden mit dem bereits dreimal erfolgreich durchgeführten Zertifizierungsverfahren zum audit berufundfamilie belohnt. Neben dem Landtagsamt wurden bislang nur 197 Arbeitgeber in Deutschland dreimal erfolgreich zertifiziert.

Bayerischer Landtag, Pressemitteilung v. 06.03.2015 (ap)