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Staatskanzlei: Zukunft des Wirtschaftsstandorts Bayern – Wirtschaftsministerin Aigner sieht sieben wirtschaftspolitische Schwerpunkte für Bayern

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„Es ist Selbstverständnis bayerischer Politik, sich frühzeitig auf neue Trends einzustellen. Nur so kann Bayern in allen Bereichen die Spitzenpositionen belegen.“

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat heute im Ministerrat ihre zentralen wirtschaftspolitischen Schwerpunktsetzungen vorgestellt.

Aigner: „Bayern muss sich – wie alle anderen hochindustrialisierten Länder auch – in den kommenden Jahren weitreichenden strukturellen Herausforderungen stellen. Mit der Digitalisierung als zentralem Treiber werden grundlegende Veränderungen für Wirtschaft und Gesellschaft nicht ausbleiben. Das ist uns längst bekannt, darauf stellen wir uns längst ein.“

Ein Überblick über diese Zukunftsherausforderungen findet sich unter www.bayern.de/politik/initiativen/bayern-die-zukunft.

Die Wirtschaftsministerin sieht es als Selbstverständnis und gute Tradition bayerischer Politik, frühzeitig und konsequent auf Innovationsfähigkeit und Zukunftsausrichtung zu setzen.

„Bayern ist seit Jahren im nationalen wie internationalen Vergleich in vielen Wirtschaftsbereichen führend, weil wir uns neuen Trends und zentralen Herausforderungen nicht verschließen. Unsere sieben wirtschaftspolitischen Schwerpunkte sind eine erste Antwort der bayerischen Wirtschafts- und Technologiepolitik auf die Herausforderungen der Digitalisierung.“

Leuchtturmprojekt im Bereich der Digitalisierung wird das Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) werden.

„Das ZD.B bündelt die Aktivitäten von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Gründern auf dem Gebiet der Digitalisierung und bildet damit eine bayernweite Forschungs-, Kooperations- und Gründungsplattform mit einem räumlichen Zentrum in Garching. Es wird die digitalen Kompetenzen Bayerns in Forschung und Lehre stärken, die Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen, die Gründerförderung im Digitalisierungsbereich unterstützen sowie einen Ort für den öffentlichen Diskurs zum Thema Digitalisierung bieten“, so die Ministerin.

Auch die Digitalisierung des Mittelstandes hat die Ministerin im Blick:

„Mit einem Bündel von Maßnahmen will ich die wichtigsten bayerischen Wirtschaftsbereiche beim Sprung in das digitale Zeitalter unterstützen und vor allem für unsere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) schnelle, unkomplizierte und effektive Angebote bereitstellen. Dazu werde ich weitere Vorschläge unterbreiten, denn jedes Unternehmen benötigt eine digitale Strategie.“

Zur Schaffung einer neuen Gründerkultur wurde neben der gezielten Gründerförderung bereits im vergangenen Jahr die Initiative ‚Gründerland Bayern‘ gestartet.

„Innovative Gründer spielen mit ihrer Dynamik eine besondere Rolle für die Entwicklung der bayerischen Wirtschaft. Wir optimieren daher die Bedingungen für Start-ups in Bayern. Hier setzen wir vor allem bei der Vernetzung und den Finanzierungsmöglichkeiten an.“

Allein mit dem Wachstumsfonds Bayern mit einem Volumen von 100 Millionen Euro sei deutschlandweit ein einzigartiges Zeichen gesetzt worden. Mit dem Existenzgründerzentrum für Internet und Digitale Medien ,WERK1.Bayern‘ in zentrumsnaher Lage in München werde gerade ein Kristallisationspunkt für die Internet- und Medienwirtschaft geschaffen.

Auch andere Bereiche wird die Ministerin gezielt an der Digitalisierung ausrichten. So soll unter anderem die bayerische Technologieförderung neu aufgestellt werden. Im Rahmen einer Cluster-Evaluierung sollen u.a. neue branchen- und technologieübergreifende Unternehmensnetzwerke entstehen. In der Medienpolitik will Aigner ebenfalls auf die neuen Gegebenheiten reagieren:

„Das heute geltende Medienrecht entpuppt sich teilweise als Fessel für unsere Medienunternehmen im globalen Wettbewerb. Wir entwickeln den Medienrechtsrahmen für das Zeitalter der Digitalisierung zusammen mit den betroffenen Ressorts fort und wollen mit konkreten Vorschlägen für das Telekommunikations-, Urheber- und Datenschutzrecht auf diese Herausforderung antworten.“

Zusätzlich wird sich die Internationalisierungsstrategie konsequent an den aktuellen Trends orientieren. Dabei werden weiter neue Märkte in den Fokus genommen und außenwirtschaftlichen Aktivitäten in den etablierten Märkten vertieft.

Aigner: „Mit unseren bayerischen Clustern und Forschungsnetzwerken beherrschen wir die komplette industrielle Wertschöpfungskette und können komplexe Systemlösungen auch für zukünftige industrielle Schwerpunkte anbieten. Mit dieser gebündelten technologischen Kompetenz werden wir verstärkt auf den Weltmärkten auftreten.“

Mit den Zukunftsfelder Bayerns setzt sich die Ministerin auch im Zukunftsrat der bayerischen Wirtschaft auseinander, der von vbw-Präsident Alfred Gaffal und TU-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann geleitet wird.

„Der Zukunftsrat stellt sich insbesondere den Fragen, welche großen technologischen Trends Bayern prägen werden und welche Auswirkungen dies auf die Gesellschaft hat. Zu diesen Fragen werden von namhaften Experten auf der Basis einer wissenschaftlich fundierten Analyse Handlungsempfehlungen erarbeitet. Im Juli werden wir erste Ergebnisse basierend auf einer Leitstudie vorstellen können“, so Aigner.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 14.04.2015