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StMBW: Staatssekretär Bernd Sibler überreicht in Vertretung von Kunstminister Ludwig Spaenle Bayerischen Staatspreis für Musik

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„Preisträger sind hervorragende Repräsentanten der lebendigen und vielfältigen bayerischen Musiklandschaft“/ Breites Spektrum der fünf Preisträger von traditioneller Blasmusik über klassische Musik bis hin zu Jazz, Dub und Electronica

„Die Preisträger des Bayerischen Musikpreises sind hervorragende Repräsentanten der lebendigen und vielfältigen bayerischen Musiklandschaft“, sagte Staatssekretär Bernd Sibler heute in Vertretung von Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle im Rahmen der feierlichen Auszeichnung der Preisträger des Bayerischen Staatspreises für Musik 2015.

In der Kategorie „Professionelles Musizieren“ wurden der Chor des Bayerischen Rundfunks und das Tied & Tickled Trio ausgezeichnet. In der Kategorie „Laienmusizieren“ ging der Preis an die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn und das Puchheimer Jugendkammerorchester. Mit dem Sonderpreis wurde der ehemalige Professor der Münchner Musikhochschule und Chorleiter Max Frey ausgezeichnet.

Der Staatssekretär betonte: „Der Freistaat verfügt über eine in ihrer Qualität und Vielfalt einzigartige Musiklandschaft: Über 600.000 Bürger singen und musizieren in ihrer Freizeit, mehr als 300.000 davon sind in Laienmusikverbänden organisiert und allein an rund 220 bayerischen Sing- und Musikschulen werden über 135.000 Kinder und Jugendliche musikalisch ausgebildet. Zudem ist der Freistaat Heimat weltbekannter Orchester, Ensembles und international erfolgreicher Künstler. Die heute ausgezeichneten Preisträger belegen daher eindrucksvoll: Bayern ist ein kreatives und klingendes Land – in allen seinen Landesteilen.“

Der Bayerische Staatspreis für Musik wird vom Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst verliehen – nach der fachlichen Beratung durch eine hochrangig besetzte Expertenjury unter dem Vorsitz von Alexander Liebreich, Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters und Chefdirigent des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks. Die Auszeichnung umfasst alle Sparten der Musik, einschließlich der Laienmusik, und stellt das Gemeinsame und Verbindende der gesamten Musiklandschaft in den Mittelpunkt. Der Preis würdigt Einzelpersönlichkeiten wie auch Musikensembles, die sich durch herausragende Leistungen oder innovative Konzepte in besonderer Weise um Musik, Singen und Musizieren in Bayern verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Sie ist grundsätzlich undotiert. Die Stiftung „Bayerischer Musikfonds“ hat jedoch dieses Jahr anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums die beiden Preise in der Kategorie „Laienmusizieren“ mit jeweils 3.000 Euro ausgestattet.

Kurzinformationen zu den Preisträgern des Bayerischen Musikpreises 2015

a) Kategorie „Professionelles Musizieren“

Chor des Bayerischen Rundfunks (gegr. 1946)
Der künstlerische Aufschwung des Chors des Bayerischen Rundfunks verläuft in enger Verbindung mit dem BR-Symphonieorchester unter dem gemeinsamen Chefdirigenten Mariss Jansons. Die Jury würdigt insbesondere die außergewöhnliche klangliche Homogenität und die stilistische Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen Motette bis zu zeitgenössischen Werken, vom Oratorium bis zur Oper umfasst. Der Chor genießt weltweit höchstes Ansehen und zählt zu den bedeutendsten musikalischen Botschaftern Bayerns, so die Jury.

Tied & Tickled Trio (gegr. 1994)
Auch wenn das Tied & Tickled Trio in gelegentlich wechselnder Besetzung spielt, sind die Brüder Markus und Micha Acher, die schon mit ihrer Band The Notwist einen hohen Bekanntheitsgrad weit über Deutschland hinaus gewonnen haben, die zentralen Mitglieder und Akteure der Gruppe. Die Musikformation aus Weilheim kombiniert in ihren Stücken Jazz, Dub und Electronica und hat sich laut Jury mit ihrem komplexen Klangkosmos und verschachtelten Rhythmen in der deutschen und internationalen Independent-Musikszene einen Namen machen können.

b) Kategorie „Laienmusizieren“

Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn (gegr. 1980)
Die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn wird laut Jury aufgrund des hohen musikalischen Niveaus und ihrer vorbildlichen strukturellen Ausrichtung ausgezeichnet. Das Repertoire der rund 150 Musikerinnen und Musiker umfasst konzertante Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart, Kirchenmusik, bayerischen Volksmusik sowie traditionelle und moderne Unterhaltungsmusik. Laut Jury ist der Verein mit seinen stehenden Orchestern einerseits und diversen Projektorchestern andererseits thematisch überaus breit aufgestellt und deckt etwa mit Filmmusik- oder Crossover-Projekten ein weit über die klassische Volksmusik hinausgehendes Spektrum ab. Die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn bildet ihre zahlreichen jungen Mitglieder fast durchweg vereinsintern durch hochqualifizierte Musiklehrer auf sehr professionelle Art und Weise aus.

Puchheimer Jugendkammerorchester  (gegr. 1993)
Das von Peter Michielsen gegründete Ensemble besteht aus 25-30 jungen Streicherinnen und Streichern, darunter zahlreiche Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Das Repertoire reicht vom Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik. Die Jury betont in ihrer Entscheidung die außerordentliche künstlerische Qualität des Orchesters und die vorbildliche Begabtenförderung, unter anderem in Gestalt einer Orchesterpatenschaft mit dem Münchener Kammerorchester. Der kontinuierliche Austausch mit ausländischen Orchestern und Chören bereichert das musikalische und gesellschaftliche Leben in Bayern nachhaltig, so die Jury. Hervorzuheben sei auch das Engagement um die soziale Integration.

c) Kategorie „Sonderpreis“

Prof. Max Frey (geb. 1941)
Mit Prof. Max Frey wird laut Jury einer der renommiertesten Chorleiter in Deutschland ausgezeichnet. Der emeritierte Professor für Chorleitung und Schulpraktisches Klavierspiel an der Hochschule für Musik und Theater München habe Generationen von Schul- und Kirchenmusikern geprägt und dabei durch seine über allem stehende fachliche Kompetenz und sein außergewöhnliches pädagogisches Geschick zu überzeugen gewusst. Der international anerkannte Meister im Bereich der Chormusik hat dennoch den Bezug zur Laienchorszene nie verloren. Den von Max Frey im Jahr 1979 gegründeten Madrigalchor an der Hochschule für Musik und Theater München leitete er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2006. Laut Jury hat Max Frey in den letzten vierzig Jahren die Chorszene in Bayern und weit darüber hinaus entscheidend verändert und geprägt. Der Madrigalchor ist ein künstlerisch herausragendes Laienensemble und verkörpert zugleich das Lebenswerk von Max Frey, betont die Jury. Die Ehrung Max Freys mit dem Bayerischen Staatspreis für Musik soll deshalb auf Wunsch der Jury ausdrücklich auch den Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater München würdigen.

StMBW, Pressemitteilung v. 16.04.2015