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StMBW: Wissenschaftsrat gibt grünes Licht für drei neue Forschungsbauten bayerischer Universitäten

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Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle: „Herausragende Forschungsprojekte“

Drei Forschungsbauprojekte bayerischer Universitäten haben heute eine Förderempfehlung von Seiten des Wissenschaftsrates erhalten: das Institut für Topologische Isolatoren (ITI) der Universität Würzburg mit einer Fördersumme von 15,24 Millionen Euro, das Center for Functional Protein Assemblies (CPA) der Technischen Universität München mit einer Fördersumme von 39,92 Millionen Euro Millionen Euro und das Institut für Chemische Epigenik (ICEM) der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Fördersumme von 38,73 Millionen Euro.

Von der Gesamtfördersumme für Forschungsbauprojekte in Höhe von 367 Millionen Euro, über die der Wissenschaftsrat für 2016 nun seine Empfehlungen abgegeben hat, geht damit gut ein Viertel an bayerische Hochschulen.

Die abschließende Entscheidung über die Förderanträge fällt auf der Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrats die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern. Die konkrete Finanzierung der Forschungsbauten wird dann vom jeweiligen Land und dem Bund je zur Hälfte übernommen.

Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle: „Drei Förderanträge bayerischer Universitäten werden in dem harten und nach strengen Kriterien durchgeführten Wettbewerbsverfahren vom Wissenschaftsrat empfohlen. Das dokumentiert die Leistungsfähigkeit der Forscher und des Forschungsstandorts Bayern und fördert diesen weiter. Die Projekte der Universität Würzburg, der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München sind von hoher internationaler Bedeutung. Sie haben eine große gesellschaftliche Relevanz.“

Informationen zu den drei neuen Forschungsbauten

Universität Würzburg: Institut für Topologische Isolatoren (ITI)

In dem Forschungsbau mit einer Nutzfläche von 1040 m2 und Gesamtkosten in Höhe von 15,24 Mio. Euro (davon Baukosten in Höhe von 11,86 Mio. €) wird am Campus Hubland Süd das Zentrum für Topologische Isolatoren der Julius-Maximilians-Universität Würzburg untergebracht. Topologische Isolatoren eröffnen ein faszinierendes interdisziplinäres Arbeitsgebiet: Ausgehend von der Materialforschung, die die experimentelle und theoretische Physik sowie die Elektronik bezüglich neuer Materialien und Eigenschaften miteinander verbindet, sollen neuartige, energieeffiziente nanoelektronische Bauelemente für die Informationsverarbeitung entwickelt werden. Die international außerordentlich erfolgreichen und durch die Verleihung von hochkarätigen Wissenschaftspreisen ausgezeichneten Arbeiten von Prof. Laurens Molenkamp werden durch Etablierung von drei neuen Nachwuchsgruppen gezielt verstärkt. Das Gebäude eröffnet Wissenschaftlern und Doktoranden entsprechende Arbeitsmöglichkeiten auf modern ausgestatteten Büro- und Laborplätzen.

Technische Universität München: Center for Functional Protein Assemblies (CPA)

Der Forschungsbau mit einer Nutzfläche von 3.880 m² und Gesamtkosten in Höhe von 39,9 Mio. € (davon Bau 35,6 Mio. €) wird in direkter Nähe zu den Fakultäten für Chemie und Physik am Campus Garching entstehen und dessen internationale Exzellenz weiter stärken. Ziel des Vorhabens ist es zu verstehen, wie aus dynamischen Proteininteraktionen Funktionalitäten in biologischen Systemen resultieren (Emergenz), die qualitativ und quantitativ über die Funktionen von Einzelmolekülinteraktionen hinausgehen. Die für die Lebenswissenschaften zukunftsweisende Forschungsprogrammatik zeichnet sich durch eine besonders enge Verzahnung unterschiedlicher Disziplinen wie der Physik, der Chemie, den Life Sciences und den Ingenieurwissenschaften aus. Angesichts des geplanten Transfers in die Medizin durch die Entwicklung biomedizinischer Anwendungen und Verfahren bietet das Projekt, das unter der Federführung von Professor Andreas Bausch (Lehrstuhl für Zellbiophysik) steht, langfristige Perspektiven.

Ludwig-Maximilians-Universität München: Institut für Chemische Epigenetik (ICEM)

Der Forschungsbau mit einer Nutzfläche von 3.430 m² und Gesamtkosten in Höhe von 38,7 Mio. € (davon Bau 33,1 Mio. €) wird auf dem HighTech Campus Großhadern-Martinsried in unmittelbarer Nähe des Klinikums der Universität München und der Fakultät für Chemie und Pharmazie errichtet. Das ICEM verfolgt das Ziel, die Funktionen von modifizierten DNA- und RNA-Basen in der Zelle aufzuklären, um so die chemische Informationsebene der Nukleinsäuren oberhalb der Sequenzinformationen zu entschlüsseln. Mit dem Forschungsbau wird ein neues Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie erschlossen. Die herausragende Stellung des Campus in den Life Sciences wird mit einem international hoch sichtbaren Schwerpunkt in der chemischen Biologie und Epigenetik-Forschung weiter gestärkt. Der Forschungsbau basiert auf dem von der LMU mit der TUM verantworteten Exzellenzcluster Center for integrated Protein Science Munich (CiPSM), dessen Sprecher Professor Thomas Carell (Lehrstuhl für Organische Chemie) auch für den Forschungsbau verantwortlich zeichnet.

StMBW, Pressemitteilung v. 24.04.2015