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StMGP: Huml fördert Projekt “Sport trotz(t) Demenz” – Bayerns Gesundheitsministerin: Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz verbessern – Start am 1. Mai

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Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml will die gesellschaftliche Teilhabe von Demenzkranken verbessern. Deshalb fördert das Gesundheitsministerium jetzt auch das Projekt „Sport trotz(t) Demenz“ der Alzheimer Gesellschaft, das am 1. Mai startet.

Huml betonte am Sonntag: „Mein Ziel ist es, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen eine größtmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Ich werbe deshalb für einen Bewusstseinswandel im Umgang mit der Krankheit. Den Betroffenen muss ein Leben in der Mitte unserer Gesellschaft ermöglicht werden.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Mit unserer Bayerischen Demenzstrategie erarbeiten wir derzeit für alle Lebensbereiche innovative Lösungen. Ein wichtiger Ansatz ist dabei, neue Wohnformen für Menschen mit Demenz zu schaffen und spezielle Betreuungsangebote aufzubauen. So können die Betroffenen unterstützt und deren Angehörige entlastet werden. Darüber hinaus haben wir die Aus- und Fortbildung der Pflegekräfte verbessert.“

Ziel des neuen Projekts „Sport trotz(t) Demenz“ der Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern e.V. ist es, mit einem speziellen Sport- und Bewegungsangebot auch Demenzkranke zu erreichen, bei denen dies mit den vorhandenen Angeboten nicht gelungen ist. Das Projekt soll Erkrankten die Möglichkeit eröffnen, mit anderen Menschen auch außerhalb der bisher üblichen Räume in Kontakt zu treten. So sollen neben neuen Angeboten in den Vereinen und Verbänden auch in den bereits bestehenden niedrigschwelligen Betreuungsgruppen Sport- und Bewegungsangebote etabliert werden. In stationären Einrichtungen sollen offene Sportgruppen entstehen, die eine Begegnung der Heimbewohner mit anderen Demenzkranken, die noch zu Hause leben, möglich machen.

Kooperationspartner des Projekts ist der Bayerische Landessportverband e.V. (BLSV). Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert gemeinsam mit der Pflegeversicherung das Projekt, das im Zeitraum vom 01.05.2015 bis zum 30.04.2018 stattfindet, als Modellprojekt mit jeweils rund 88.000 Euro.

Aktuelle Studien weisen auf die positive Wirkung von Bewegung bei einer Demenzerkrankung hin. So konnte festgestellt werden, dass durch ein speziell auf demente Patienten zugeschnittenes Trainingsprogramm motorische Schlüsselqualifikationen wie Gehen oder Aufstehen wieder leichter fallen. Sport und Bewegung fördern sowohl die motorischen als auch die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen und haben damit eine positive Auswirkung auf deren Lebensqualität.

In Bayern leben derzeit etwa 220.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Mit etwa 70 Prozent sind Frauen besonders häufig betroffen. Der Gesundheitsreport Bayern geht für die nächsten 20 Jahre von einem Anstieg um mehr als 50 Prozent auf rund 340.000 Patienten aus, sollte in der Therapie kein Durchbruch erzielt werden.

StMGP, Pressemitteilung v. 26.04.2015