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StMGP: Huml stärkt Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Förderung für niederbayerische Hausarztpraxis mit Vorbildcharakter

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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstützt verstärkt innovative Ideen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Medizinern. Huml betonte am Mittwoch anlässlich des Besuchs einer familienfreundlichen Hausarztpraxis im niederbayerischen Kirchberg im Wald:

„Immer weniger Medizinstudierende sehen ihre berufliche Zukunft in einer eigenen Praxis. Deshalb ist es wichtig, die beruflichen Rahmenbedingungen an die Bedürfnisse der jungen Ärztinnen und Ärzte anzupassen. Denn nur so kann unsere derzeit ausgezeichnete Versorgung erhalten bleiben. Aus diesem Grund fördert das Bayerische Gesundheitsministerium innovative medizinische Versorgungskonzepte, die auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf abzielen.“

Zu den geförderten Projekten gehört auch „Gute Ärzte braucht das Land“ von Dr. Wolfgang Blank in Kirchberg im Wald. Die Idee ist dabei, die Arbeitszeiten in der Arztpraxis individuell und flexibel zu gestalten, ohne das Versorgungsangebot für die Patienten zu reduzieren. Dazu gehört auch, die Lebenspartner in künftige Planungen miteinzubeziehen.

Zudem werden umfangreiche Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder der betroffenen Ärztinnen und Ärzte angeboten. Weiteres Merkmal des Projekts ist die Zusammenarbeit mit Gemeinde, Landkreis, örtlichem Kindergarten, Schulen und Hochschulen (Institut für Allgemeinmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deggendorf).

Huml unterstrich: „Wenn wir neue Ideen umsetzen, kann eine bessere Vereinbarkeit zwischen der Tätigkeit in einer Arztpraxis und der Familie erleichtert werden. Klar ist: Die freiberufliche Tätigkeit in der eigenen Praxis und der Wunsch nach einer Familie schließen sich nicht aus.“

Das Projekt der „Gemeinschaftspraxis im Bayerwald“ von Dr. Blank wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit einem Betrag von insgesamt 200.000 Euro unterstützt.

Für die Sicherstellung der Vertragsärztlichen Versorgung im Freistaat ist grundsätzlich die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig. Um vor allem in ländlichen Regionen ausreichend Praxisnachfolger zu gewinnen, hat das Bayerische Gesundheitsministerium zusätzlich ein Förderprogramm für Hausärzte aufgelegt. Dafür standen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, im Doppelhaushalt 2015/2016 sind 11,7 Millionen Euro vorgesehen.

Huml betonte: „Mit unserem Förderprogramm stoßen wir bei Ärzten und Psychotherapeuten auf großes Interesse. So haben wir bereits 139 Niederlassungen und Filialbildungen gefördert, in Niederbayern unterstützen wir 23 Ärzte. Auf diese Weise konnten wir die medizinische Versorgung in vielen Gemeinden auf dem gewohnt hohen Niveau erhalten oder sogar verbessern!“

Mit dem Förderprogramm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt. Zum Jahreswechsel wurde die Niederlassungsförderung auf weitere familiennahe Arztgruppen und Psychotherapeuten ausgedehnt.

StMGP, Pressemitteilung v. 06.05.2015