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StMELF: „Wildschwein-Problem gemeinsam lösen“ – Brunner will mit Maßnahmenpaket neue Impulse setzen

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Wildunfälle, Flurschäden, Seuchengefahr – die ständig wachsende Zahl an Wildschweinen im Freistaat hat höchst unerwünschte Begleiterscheinungen. Um das Problem zu entschärfen, hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner jetzt ein Maßnahmenpaket zur nachhaltigen Reduktion der Schwarzwildbestände erarbeiten lassen – unter enger Einbindung von Jagdverband und Bauernverband.

„Wir brauchen neue Impulse für eine noch effizientere Bejagung und eine dauerhaft wirksame Bestandsregulierung“, sagte der Minister in München.

Den Schlüssel für den Erfolg sieht Brunner in der noch intensiveren Zusammenarbeit der Jäger, Grundeigentümer und Förster vor Ort. Sie sollen künftig unter anderem vermehrt Schwarzwild-Arbeitskreise gründen, noch stärker auf großräumige Bewegungsjagden setzen, die als „Kirrung“ bezeichnete Anlockfütterung revierübergreifend koordinieren, gezielt Schussschneisen in den Feldern anlegen, alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten für eine noch effizientere Jagd bis hin zur Verlängerung von Jagdzeiten ausschöpfen und – sofern das Bundeskriminalamt die noch ausstehende waffenrechtliche Erlaubnis erteilt – in Problemregionen Nachtzieltechnik einsetzen. Alle notwendigen Informationen dazu gibt es ab sofort im neuen Wildtierportal (www.wildtierportal.bayern.de), das die Landesanstalt für Landwirtschaft auf Initiative des Ministers entwickelt hat. Es soll ab Juli zu einer Kommunikationsplattform ausgebaut werden, um den Austausch und die Abstimmung der Verantwortlichen zu erleichtern. Dort können dann beispielsweise Schwarzwild-Sichtungen oder Schäden per Mausklick erfasst und für gezielte Jagdplanungen verwendet werden. Schützenhilfe sicherte Brunner auch in finanzieller Hinsicht zu: Die Landkreise sollen für verkehrsrechtliche Anordnungen bei Bewegungsjagden und für Trichinenuntersuchungen der Wildschweine möglichst geringe Gebühren verlangen.

Nach Aussage des Ministers zeigen alle Praxiserfahrungen, dass es kein Patentrezept für die Regulierung der Schwarzwildbestände gibt. Umso wichtiger sei es, den Verantwortlichen vor Ort die nötige Flexibilität für maßgeschneiderte Lösungen einzuräumen.

„Ich bin ausgesprochen zuversichtlich, dass die Beteiligten vor Ort verantwortungsvoll und mit Sachverstand das für ihre Region passende Konzept finden“, so Brunner.

Das jetzt vorliegende Maßnahmenpaket biete dafür ein ganzes Bündel von Möglichkeiten. An die Verbände appellierte der Minister, intensiv für das Paket zu werben. Denn eines ist laut Brunner sicher:

„Den Brennpunkt Schwarzwild können wir nur entschärfen, wenn alle mitmachen.“

StMELF, Pressemitteilung v. 21.05.2015