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StMBW: Minister Spaenle zur Diskussion in einzelnen Medien über den Besuch von Schülerinnen und Schülern in KZ-Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren

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Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle nimmt zu der in einzelnen Medien geführten Diskussion über den Besuch von Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen in KZ-Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren wie folgt Stellung:

  1. Die Erinnerungsarbeit und die Demokratieerziehung gehören zu den staatspolitischen und damit auch bildungspolitischen Kernaufgaben. Wir sind alle der Grundlosung der Gründungsmütter und Gründungsväter der Bundesrepublik Deutschland, dem „Nie Wieder“ mit Blick auf das Unrechtsregime des Dritten Reichs, verpflichtet.
  2. Möglichst alle Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen sollen eine KZ-Gedenkstätte, einen Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus oder ein NS-Dokumentationszentrum besuchen. Insbesondere an den authentischen Orten kann die menschenverachtende Grausamkeit des braunen Unrechtsregimes in besonders eindrücklicher Weise nachempfunden werden.
    Am authentischen Ort können Schülerinnen und Schüler am besten den Einblick in das Unrechtsregime des NS-Staats und eine klare Position zugunsten des „Nie Wieder“ entwickeln.
  3. Die entsprechenden Besuche der Schülerinnen und Schüler werden im Unterricht ausgiebig pädagogisch und fachlich vorbereitet und auch nachbereitet werden. So wird nachhaltig Wissen vermittelt und können Haltungen geprägt werden.
  4. In einem Modellversuch soll das bereits bestehende und umfassende Angebot für die Schülerinnen und Schüler weiter optimiert werden. Im Lehrplan ist gegenwärtig der obligatorische Besuch einer entsprechenden Einrichtung bereits für die Gymnasien verankert; er wird es derzeit bei der Entwicklung des Lehrplans Plus auch für die Realschulen – und zwar jeweils für Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe. Weil die Schülerinnen und Schüler in dem für einen solchen Besuch vorgesehenen 8. Schuljahr an den Mittelschulen noch etwas jünger sind, sollen Mittelschul-Lehrkräfte, die bereits jetzt in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit tätig sind, in einem Modellversuch entsprechende Konzepte erarbeiten, wie man junge Menschen optimal auf den Besuch von NS-Dokumentationszentren und KZ-Gedenkstätten vorbereiten, mit ihnen diese besuchen und die Besuche auch intensiv nachbereiten kann.

StMBW, Pressemitteilung v. 03.06.2015