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StMBW: Digitale Bildung wird an Bayerns Schulen umfassend praktiziert – Strategie weiterentwickelt

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Bayerns Kultusministerium zur „Situationsanalyse“ der SPD – Diese verengt digitale Bildung auf Nutzung von Tablets

Bayern entwickelt seine umfassende Strategie des digitalen Unterrichtens und der digitalen Bildung sowie der Medienerziehung weiter. Der Freistaat hat gemeinsam mit den Schulaufwandsträgern, den Kommunen, die Rahmenbedingungen für gute Medienbildung an den Schulen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Die IT-Ausstattung der Schulen wird erweitert und moderierte, die Vielfalt an Projekten und Initiativen wächst, die einen aktiven reflektierten Umgang der jungen Menschen mit der digitalen Welt im Blick haben, z.B. die Medienplattform „mebis – Landesmedienzentrum Bayern“ oder der Modellversuch „lernreich 2.0“. Die Zahl der Angebote zur Lehrerfortbildung nimmt weiter zu. Mit ihrer heutigen Situationsanalyse verengt die SPD-Abgeordnete ihren Blick zu stark auf die Nutzung von Tablets.

Digitale Medien gehören heute zur Lebenswirklichkeit junger Menschen, Medienkompetenz ist zu einer Schlüsselqualifikation geworden. Bayern wird daher die Schülerinnen und Schüler fit machen für den Umgang mit Medien und sie bei ihrer Entwicklung zu kompetenten und verantwortungsbewussten Nutzern unterstützen. Die Vermittlung von Medienkompetenz und digitale Bildung gehöre zum Alltag an Bayerns Schulen. Medienkompetenz ist in den Lehrplänen aller bayerischen Schularten als fächerübergreifendes Bildungsziel verankert und wird von Lehrkräften verschiedener Fächer vermittelt.

Digitale Inhalte und Lernwerkzeuge für Bayerns Schulen

Bayern wird bis Ende 2016 die pädagogischen Angebote von „mebis – Landesmedienzentrum Bayern“ allen interessierten öffentlichen und privaten Schulen in Bayern zur Verfügung zu stellen. Über 34.000 Lehrkräfte und 120.000 Schüler nutzen die Angebote von mebis: Eine Mediathek mit über 12.000 digitalen Bildungsmedien, ein Prüfungsarchiv mit über 2.000 zentralen Abschlussprüfungen, eine Lernplattform mit digitalen Klassenzimmern, in denen die Schüler zum Beispiel gemeinsam an Projekten arbeiten oder mit ihrem eigenen Lerntempo üben, sowie umfangreiche Informations-, Fortbildungs- und Beratungsangebote rund um Medienbildung an Schulen.

Rund 150 Referenzschulen für Medienbildung am Netz

„Referenzschulen für Medienbildung“ entwickeln vor Ort ihr eigenes Programm zur Medienerziehung. Beispielsweise beschreiben sie in einem fächerübergreifenden Medien- und Methodenlehrplan, in welcher Jahrgangsstufe sich die Schüler mit Methoden der Internetrecherche auseinandersetzen. Jährlich kommen weitere Schulen als Multiplikatoren des Projektes hinzu. Über ein Schneeballsystem wird so sukzessive die Medienkompetenz an den Schulen in Bayern gefördert.

Stetige Modernisierung der IT-Ausstattung der Schulen

Die Schulaufwandsträger bauen zusammen mit den Schulen die IT-Ausstattung massiv aus und verbessern sie. 2014 befanden sich an den über 5.000 bayerischen Schulen insgesamt rund 350.000 Rechner im Einsatz. Auch die Anzahl der sog. „Laptopklassen“ und der „Tabletklassen“ steigt massiv an. Wer allerdings nur Tablet-Klassen als Indikator für erfolgreiche Medienbildung und digitale Bildung sieht, wie die SPD-Abgeordnete Strohmayr, greift zu kurz. Hier müssen Laptops und Standgeräte mit eingebunden werden, die vor allem aufgrund der umfassenderen Möglichkeiten in den Fachräumen der Schulen, aber auch in vielen Familien genutzt werden.

„lernreich 2.0 – üben und feedback mit digitalen Medien”

Bayern nutzt die Chancen digitaler Bildung, auch weil digitale Medien die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler weiter verbessern helfen. Gemeinsam mit der Stiftung Bildungspakt Bayern erprobt Bayern neue Möglichkeiten digitaler Übungsangebote und computergestützten Feedbacks. Der Schulversuch „lernreich 2.0 – üben und feedback mit digitalen Medien” z.B. wurde zum Schuljahr 2013/14 gestartet. Durch webbasierte Übungsangebote wird die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler weiter verbessert. Zudem werden digitale Aufgabenpools erstellt und die Möglichkeiten des Feedbacks mithilfe digitaler Medien erprobt. Seit eineinhalb Jahren nehmen 45 Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien an dem Schulversuch teil. Der Modellversuch wird wissenschaftlich begleitet.

Das auf zwei Jahre angelegte Modellprojekt „Unterricht digital“ knüpft an den Schulversuch „lernreich 2.0 – üben und feedback digital“ an und beginnt im kommenden Schuljahr 2015/16. Schulartübergreifend werden interaktive Video-Tutorials entwickelt, die das eigenständige Lernen fördern, beispielsweise beim häuslichen Wiederholen und bei der Vorbereitung auf Prüfungen. Im Zentrum steht die Altersgruppe der 13- bis 15-Jährigen.

Experten unterstützen Lehrkräfte bei der Vermittlung von Medienkompetenz

Rund 120 Medienpädagogisch-informationstechnische BeratunPresseKM7gslehrkräfte (MiBs) unterstützen als Multiplikatoren die Lehrkräfte vor Ort dabei, den Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Über einen „Medienführerschein“ begleiten Lehrkräfte ihre Schüler in der Grundschule bei ihren ersten Gehversuchen in der Welt der Medien. Über 100.000 bayerische Kinder und Jugendliche haben bereits altersgerecht Chancen, aber auch Risiken der Medienwelt kennengelernt.
Bayern wird den Weg einer intensiven digitalen Bildung und Medienerziehung konsequent fortsetzen.

StMBW, Pressemitteilung v. 14.06.2015