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StMBW: Bildungsministerium zur Einschätzung des BLLV von „Zeit für Bildung“ – Lehrkräfte und Schüler im Blick

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Dialog zum Arbeitsalltag wird mit Lehrkräften fortgesetzt

Bildung benötigt Zeit, da sind sich das Bayerische Bildungsministerium und Lehrerverbände wie der BLLV grundsätzlich einig. Und zwar in zweifacher Hinsicht, einmal aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler, die Zeit und persönliche Zuwendung benötigen, um sich Inhalte anzueignen und Kompetenzen zu erwerben, sowie ein anderes Mal mit Blick auf die Lehrkräfte, die die nötige Zeit brauchen, um ihre Aufgaben in Bildung und Erziehung zu bewältigen.

Lehrkräfte benötigen Zeit

Lehrkräfte benötigen entsprechend Zeit, um sich auf ihren Unterricht vorzubereiten, diesen zu halten und nachzubereiten. Dazu gehören auch Elterngespräche usw. Einige Maßnahmen konnte das Bildungsministerium in den jüngsten Jahren umsetzen, um die Situation für die Lehrkräfte günstiger zu gestalten:

  • z.B. die Absenkung der Unterrichtsverpflichtung aller Lehrkräfte im Rahmen der Absenkung der Arbeitszeit im Öffentlichen Dienst.
  • z.B. eine Verbesserung der Lehrerstundenzuweisung pro Schüler an den Grund- und Mittelschulen in den jüngsten Jahren.
  • z.B. die Verbesserung bei der Zuteilung von Verwaltungsangestellten für die Grund- und Mittelschulen in einem Umfang von 130 Vollzeitstellen.
  • z.B. einzelne Verbesserungen der Arbeitssituation von Schulleitungen etwa durch den Einstieg in die erweiterte Schulleitung an Realschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulen.
  • z.B. die Zuweisung von zusätzlichen Lehrerwochenstunden für die Inklusion, allein seit 2011 wurden hier 400 Stellen zur Verfügung gestellt. Jeweils 100 weitere Stellen für die beiden kommenden Schuljahre sind bereits im Doppelhaushalt 2015/2016 eingeplant.
  • z.B. eine Verbesserung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses. Im Schuljahr 2002/2003 lag die Relation von einer Lehrkraft zu durchschnittlich 17,2 Schülerinnen und Schülern, im vergangenen Schuljahr konnte diese Relation von einer Lehrkraft auf 13,7 Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

Dazu kommt, dass der Freistaat Bayern die Besoldung der Lehrkräfte in den jüngsten Jahren wie kein anderes Bundesland angehoben und zugleich neue Beförderungsmöglichkeiten geschaffen hat. So können auch besonders engagierte Grund- und Mittelschullehrkräfte ohne eigene Funktionsstellen bis zum Studienrat aufsteigen, besonders engagierte Realschullehrkräfte können eine Zulage erhalten.

Schüler benötigen Zeit

Um Schülerinnen und Schülern die Zeit zu geben, die sie benötigen, um ihre Bildungsziele zu erreichen, hat das Bayerische Bildungsministerium in den jüngsten Jahren mehr Möglichkeiten geschaffen, dass die Schülerinnen und Schüler im Bedarfsfall mehr Zeit erhalten:

  • z.B. in der Flexiblen Grundschule, in der Schülerinnen und Schüler die ersten beiden Jahrgangsstufen in ein, zwei oder drei Jahren durchlaufen können.
  • z.B. mit den Vorklassen für die Fachober- und Berufsoberschule, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss und/oder einer Berufsausbildung in einem Brückenjahr auf die Anforderungen der Fach- bzw. Berufsoberschule vorbereiten können.
  • z.B. in den Modellen 9+2, in denen Schülerinnen und Schüler mit erfolgreichem und qualifizierendem Mittelschulabschluss den mittleren Bildungsabschluss erwerben können.
  • z.B. in den Einführungsklassen an Gymnasien, in denen sich Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss in einem Brückenjahr auf die Oberstufe am Gymnasium vorbereiten.
  • z. B. in der Mittelstufe Plus, in der Schülerinnen und Schüler bei pädagogischem Bedarf an 47 ausgewählten Gymnasien in einer Pilotphase die Mittelstufe statt in drei auch in vier Jahren durchlaufen können.
  • z.B. durch den Ausbau der Ganztagsschulen, in denen Schülerinnen und Schüler mehr Zeit für ihre Förderung in Anspruch nehmen können.

Das Bayerische Bildungsministerium bleibt mit den Lehrerverbänden, u.a. dem BLLV, im engen Dialog über die Fragen der Arbeitsbedingungen und der Förderung der Schülerinnen und Schüler. Mehrere Verbesserungen konnten in den jüngsten Jahren erzielt werden.

StMBW, Pressemitteilung v. 22.06.2015