Gesetzgebung

StMI: 25 Jahre Bayerische Ingenieurekammer-Bau

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Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann lobt gute Zusammenarbeit: Kompetenter und zuverlässiger Partner – Mammutaufgabe Brückensanierung – Neue Zuständigkeit für Kontrolle der Energieausweise

„Seit 25 Jahren ist die Bayerische Ingenieurekammer-Bau nicht nur ihren Mitgliedern, sondern auch der Bayerischen Staatsregierung ein stets zuverlässiger und kompetenter Partner!“

Mit diesen Worten hat Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann den Mitgliedern der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau zum 25-jährigen Bestehen ihrer Interessenvertretung gratuliert. Bei einem Festakt in der Münchner Residenz lobte er die konstruktive Zusammenarbeit mit der staatlichen Bauverwaltung und warf einen Blick auf die künftigen Herausforderungen des Ingenieurbaus:

„Sie alle erwartet in den nächsten Jahren eine Mammutaufgabe: Allein in Bayern müssen fast 15.000 Straßenbrücken aus den 60er und 80er Jahren saniert oder erneuert werden. Ich bin überzeugt: Wenn wir unsere Zusammenarbeit in der bewährten Weise fortsetzen, werden wir die anstehenden Herausforderungen in einem gemeinsamen Kraftakt bewältigen.“

Wie der Bauminister erläuterte, betreut die bayerische Staatsbauverwaltung mit etwa 11.000 Mitarbeitern ein Haushaltsvolumen von acht Milliar­den Euro. Diese teilen sich auf in drei Mil­liar­den eigenes Bauvolumen, davon je die Hälfte im Stra­ßen- und im Hochbau. Vier Milliarden ist das Fördervolumen für Bau­in­ves­ti­tionen Dritter und eine Milliarde Euro stehen für die Be­stel­lung von Zug-Kilometern im Schie­nen­per­sonennahverkehr bereit.

„Einen Großteil der Planungs- und Bau­leis­tungen vergeben wir an freiberuflich Tä­ti­ge“, erklärte Herrmann.

So liege beispielsweise bei großen Baumaß­nah­men im Hochbau der Vergabeanteil bei über 85 Prozent. Mit mehr als 7.000 Einzelverträgen lagen die ausgezahlten Honorare im vergangenen Jahr bei 170 Millionen Euro. Im Bereich des Straßenbaus hat die Staatsbauverwaltung im vergangenen Jahr Ho­norare von 69 Mil­­­­­­­­li­o­­nen Euro bezahlt.

„Auch die Ausgaben für Inge­nieurleistungen haben wir in den letz­ten Jahren kontinuierlich erhöht“, ergänzte der Minister.

Der Vergabeanteil im Straßenbau lag 2005 bei 33 Prozent und ist bis 2014 auf knapp 50 Prozent gestie­gen.

Der große Erfolg der Ingenieurekammer-Bau lässt sich laut Herrmann auch an ihrer Mitgliederzahl ablesen, die mit aktuell 6.500 Ingenieurinnen und Ingenieuren konstant gestiegen ist. Zum umfangreichen Serviceangebot der Kammer gehören neben einem Versorgungswerk für Freiberufler auch eine Weiterbildungsakademie und ein Traineeprogramm für junge Ingenieurinnen und Ingenieure.

Herrmann: „Neben all diesen Aufgaben leisten Sie einen unverzichtbaren Beitrag, das Handeln Ihres Berufsstandes der Öffentlichkeit allgemeinverständlich zu erklären.“

In Zeiten umstrittener Großprojekte und umfassender Bürgerbeteiligung werde diese Kompetenz künftig noch stärker gefragt sein.

„Außerdem wird die Ingenieurekammer-Bau die Kontrolle der Energieausweise und die Inspektionsberichte für Klimaanlagen in Bayern als neue Zuständigkeiten bekommen“, kündigte Herrmann an.

Die hierzu erforderliche Verordnung werde das bayerische Wirtschaftsministerium in Kürze erlassen.

Besonders auch im Gesetzgebungsprozess schätzt Herrmann die fachliche Expertise der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.

„Wie die aktuelle Novelle des Baukammergesetzes zeigt, finden wir stets Lösungen mit denen beide Seiten leben können. So sichern die neuen Regelungen die Wettbewerbsfähigkeit freiberuflicher Ingenieure und Architekten und haben gleichzeitig die Interessen des Verbraucherschutzes fest im Blick“, so der Minister.

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau vertritt die Interessen der in Bayern tätigen Ingenieure aus Bauwesen, Bauwirtschaft, Freien Berufen und dem Öffentlichen Dienst. Sie wurde zum 1. Juli 1990 durch Gesetz geschaffen und ist seitdem zu einer starken Interessensvertretung herangewachsen. Die Kammer verleiht die geschützte Berufsbezeichnung ‚Beratender Ingenieur‘ und führt zahlreiche gesetzliche Listen, die die Qualität des Bauens sichern.

StMI, Pressemitteilung v. 03.07.2015