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StMBW: Angebote für junge Asylbewerber und Flüchtlinge in Bayern stark ausgeweitet – Dynamische Entwicklung beobachten

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Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle betonte mit Blick auf die heutigen Äußerungen der SPD zur Bildungsarbeit mit Flüchtlingen:

„Der massive Zustrom von Flüchtlingen und Asylbewerbern ist gegenwärtig die größte Herausforderung für die bundesdeutsche und die bayerische Gesellschaft. Gerade die bayerischen Schulen sind hier in besonderer Weise gefordert. Aufgrund der Zahl der jungen Flüchtlinge wie auch aufgrund der besonderen Chancen, die Schule eröffnet. Denn die Schule ist ein zentraler Lern- und Lebensort, eine Chance zum Erwerb von Kompetenzen und zur Integration“, umschrieb der Minister die Situation.

Deshalb hat Bayern das Angebot für junge Asylbewerber und Flüchtlinge massiv ausgeweitet.

„Die dynamische Entwicklung müssen wir intensiv weiter beobachten und entsprechend handeln.“

Konkret hat das Bayerische Bildungsministerium folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 waren an Bayerns Grund- und Mittelschulen gut 470 Übergangsklassen für schulpflichtige Flüchtlinge und Asylbewerber eingerichtet; zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 waren es nur rund 300. Um zusätzliche Übergangsklassen auch jetzt nach Beginn des Schuljahres bilden zu können, stehen zusätzliche Ressourcen bereit. In den Übergangsklassen lernen die jungen Menschen u. a. Grundlagen der deutschen Sprache, um später am Regelunterricht teilzunehmen.
  • Viele Grund- und Mittelschulen unterbreiten den jungen Menschen weitere Sprachförderangebote, z. B. Deutschförderklassen und -förderkurse.
  • In Klassen mit über 25 Kindern, in denen über 50 Prozent der Kinder Migrationshintergrund haben, werden Teilungen vorgenommen.
  • Für die Grund- und Mittelschulen stehen im Schuljahr 2015/2016 Mittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung, um z. B. nebenamtliche Mitarbeiter beschäftigen oder Dienstleistungen tätigen zu können.
  • Bayern hat zum Schuljahr 2015/2016 für berufsschulpflichtige Flüchtlinge und Asylbewerber an Berufsschulen rund 440 Berufsintegrationsklassen eingerichtet, das sind rund 260 mehr als zu Beginn des Schuljahres 2014/2015. Die jungen Asylbewerber und Flüchtlinge nehmen an einem zweijährigen bundesweit einzigartigen Programm teil, erlernen dabei Deutsch und erhalten einen Einblick in die Berufswelt.
  • Zum Schuljahr 2015/2016 starten das Bildungsministerium und die Stiftung Bildungspakt Bayern – unterstützt durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft – an 21 Schulen das Projekt „Perspektive Beruf für junge Asylbewerber und Flüchtlinge“. Dabei sollen besonders wirksame Instrumente und Konzepte für den Unterricht und die Förderung junger Asylbewerber und Flüchtlinge an den Berufsschulen entwickelt werden.
  • Bayerische Realschulen und Gymnasien erproben an Modellschulen in München und Nürnberg, wie sie zugezogene Kinder und Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen, auch Flüchtlinge und Asylbewerber, zu dem von ihnen angestrebten Abschluss noch gezielter als bisher unterstützen können.
  • Für noch nicht vollzeitschulpflichtige Kinder und Jugendliche wurden vom Kultusministerium in den Erstaufnahmeeinrichtungen in München, Zirndorf, Regensburg und Deggendorf Deutschkurse eingerichtet.

Notwendig bleibt auch in Zukunft die enge Zusammenarbeit der Schulen mit entsprechenden Fachbehörden, die mit ihren Kompetenzen die Schulleitungen und Lehrkräfte unterstützen.

In Bayern gibt es vielfältige Angebote, Deutsch als Zweitsprache in der Lehramtsausbildung zu belegen oder sich weiterzubilden.

StMBW, Pressemitteilung v. 24.09.2015

Redaktioneller Hinweis: Zur Entwicklung beim Thema „Asyl“ vgl. hier.