Gesetzgebung

Sparkassenverband Bayern: Aktionsplan der EU – Europäische Kapitalmarktunion muss klassische Kreditvergabe bewahren

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Der gestern als Aktionsplan vorgelegte zweite Konkretisierungsvorschlag zur geplanten europäischen Kapitalmarktunion erkennt auch weiterhin die Rolle der bankbasierten Finanzierung für die Wirtschaft an. Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, dazu:

„Eine Kapitalmarktunion sehen wir positiv, wenn sie auch dem deutschen Mittelstand mehr Nutzen als Risiken bietet, wenn sie als ‚Mittelstandsoffensive‘ gestaltet ist. Das aber muss gewährleistet sein, damit diese Union auch erfolgreich sein kann.“

In Deutschland finanzieren sich kleine und mittlere Unternehmen vornehmlich über Kredite bei ihrer Hausbank. Eine europäische Kapitalmarktunion soll jetzt den leichteren Zugang zu anderen Finanzierungsquellen öffnen und eine vermeintliche Abhängigkeit der Unternehmen von Banken lockern. Netzer sieht allerdings keinen Bedarf für den klassischen Mittelstand in Deutschland, denn hier treten keine Schwierigkeiten in der Kreditversorgung auf.

Hingegen werde „die Kapitalmarktfinanzierung über Anleihebegebungen für unseren mittelständischen Durchschnittskunden voraussichtlich viel zu kostspielig und damit unrentabel“, so Netzer.

„Ein fairer Wettbewerb über alle Finanzierungskanäle muss deshalb unbedingt erhalten bleiben. Denn so wird das Angebot für den Mittelstand erweitert und kann in einigen Regionen Europas einen Beitrag zur Schaffung von Investitionsanreizen leisten.“

Sparkassenverband Bayern, Pressemitteilung v. 01.10.2015