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StMGP: Bayerns Programm zur Pflege-Ausbildung setzt wichtige Akzente

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Positive Zwischenbilanz ein Jahr nach Vorlage des Fünf-Punkte-Plans für eine bessere Ausbildung in der Altenpflege

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml sieht Fortschritte bei dem Ziel, mehr junge Menschen als bisher für den Pflegeberuf zu gewinnen. Huml verwies am Dienstag darauf, dass ihr Fünf-Punkte-Plan für eine bessere Ausbildung in der Altenpflege erfolgreich umgesetzt wird.

Sie betonte: „Ein Jahr nach der Vorlage des Programms können sich die Zwischenergebnisse sehen lassen. Wir sorgen für wichtige Akzente. So wird in Bayern verstärkt eine Entbürokratisierung der Pflegedokumentation angegangen. Zudem wurde die bayerische HERZWERKER-Kampagne ausgebaut, um mehr motiviertes und qualifiziertes Pflegepersonal zu gewinnen.“

Mit dem Fünf-Punkte-Plan soll der Pflegeberuf attraktiver für junge Leute werden. Dazu gehören auch ein konkretes Konzept für eine Ausbildungsumlage, ein Projekt zum Stopp von Ausbildungsabbrüchen und eine bessere Anleitung in der praktischen Ausbildung.

Huml erläuterte: „Zur Reduzierung der Dokumentation im Pflegealltag wurde vom Landespflegeausschuss ein Begleitgremium eingerichtet. Dieses Gremium hat am 5. Oktober dieses Jahres erstmals getagt und eine klare Richtung vorgegeben: In Bayern wird es zunehmende Anstrengungen für eine Entbürokratisierung der Pflegedokumentation geben.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Auch im Hinblick auf die Ausbildungsumlage sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Ende September hat sich die Arbeitsgruppe Ausbildung mit den im Sommer erarbeiteten konkreten Eckpunkten für die Einführung auseinandergesetzt. Diese Eckpunkte befinden sich jetzt in der Abstimmung.“

Huml unterstrich: „Jetzt gilt es, das für dieses Jahr von der Bundesregierung angekündigte Pflegeberufsgesetz im Blick zu behalten, damit unser Umlagekonzept auch mit den zukünftigen Rechtsgrundlagen vereinbar ist. Es darf nicht weiter so sein, dass die Ausbildung der Fachkräfte der Zukunft allein von denjenigen Pflegebedürftigen finanziert wird, die von ausbildenden Einrichtungen betreut werden.“

Die Ministerin ergänzte: „Meiner Ansicht nach ist die Ausbildung der Fachkräfte für die Zukunft ohnehin nicht allein Aufgabe der aktuellen Pflegebedürftigen. Vielmehr müssen sich auch die Pflegeversicherung und der Steuerzahler daran in einem angemessenen Umfang beteiligen. Denn die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!“

Beim Thema Praxisanleitung setzt sich Bayern dafür ein, dass ein notwendiger Mindeststundenumfang gesetzlich festgeschrieben wird.

Huml betonte: „Die Praxisanleitung der Auszubildenden in der Altenpflege hat eine weitreichende Bedeutung. Sie führt die Schüler schrittweise an die eigenständige Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben heran und sichert so die Zufriedenheit der Schüler und die Qualität in der Pflege.“

Bei dem Projekt zur Reduzierung der Ausbildungsabbrüche in der Altenpflege gibt es ebenfalls Fortschritte. Es handelt sich um ein Modellprojekt zur Erprobung sozialpädagogischer Begleitung von Schülern der Altenpflegeausbildung. Unter den eingegangenen Bewerbungen wurden neun Berufsfachschulen ausgewählt, die zum Schuljahr 2015/2016 gestartet sind.

Die bayerische HERZWERKER-Kampagne ist im Internet auf großes Interesse gestoßen (www.herzwerker.de). Jetzt steht auch eine zusätzliche Broschüre mit dem Titel „HERZWERKER – Karriere“ zur Verfügung. Für die Lehrer an allgemeinbildenden Schulen und den Berufskundeunterricht gibt es in diesem Schuljahr praxisnahe und informative Unterrichtsmaterialen zum Beruf der Altenpfleger.

Mit der „Herzwerker“-Kampagne konnten bereits viele junge Menschen für den Pflegebereich begeistert werden. Die Schülerzahlen in der Altenpflege sind in Bayern seit 2009 um mehr als 28 Prozent gestiegen.

StMGP, Pressemitteilung v. 27.10.2015