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StMUV: Neuer Wildbachbericht Bayern veröffentlicht

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Scharf: Vom lauen Gebirgsbach zum reißenden Strom

Mit jährlich mehr als 25 Millionen Euro erhöht der Freistaat die Sicherheit vor den speziellen Gefahren von Wildbächen – vom Alpenraum bis in den Landkreis Hof. Das Umweltministerium hat im neuen Wildbachbericht alle vorhandenen Bauwerke entlang der bayerischen Wildbäche bewertet und erstmals ein komplettes Investitionsprogramm aufgestellt. Dazu betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf:

Der Schutz der Menschen vor Naturgefahren gehört zu den zentralen staatlichen Zukunftsaufgaben. Wir werden gezielt in eine Sicherheits-Infrastruktur gegen Naturgefahren investieren. So wollen wir die Menschen in Bayern bestmöglich vor Katastrophen schützen. Der Klimawandel lässt Wetterextreme zunehmen. Darauf stellen wir uns ein: Bayern soll klimasicher werden. Wir nehmen dabei auch speziell die Wildbäche in den Blick. Denn Starkregen macht in den Alpen selbst aus kleinen Bächen schnell gefährliche Ströme.“

Seit 1990 wurden insgesamt rund 530 Millionen Euro in die Verbauung von Wildbächen investiert. Über 600 Projekte wurden realisiert. Es gibt aber noch einiges zu tun: an rund 450 Wildbächen sind nach aktuellen Erhebungen weitere Schutzmaßnahmen erforderlich. Nach ersten Schätzungen sind dazu Investitionen von etwa 350 Millionen Euro notwendig. Die Umsetzung der erforderlichen Schutzmaßnahmen mit hoher Priorität soll in den kommenden Jahren begonnen werden. Der Ausbau erfolgt so naturnah wie möglich und so sicher wie nötig.
Für einen bestmöglichen Schutz der Menschen vor Ort setzt der Freistaat auf ein integrales Risikomanagement: technische Lösungen flankiert von Maßnahmen der Vorsorge und der Vermeidung. Basis dafür ist ein Risikodialog mit den Kommunen. Der Schutz vor den Gefahren durch Wildbäche findet mit einer Vielzahl von Projekten statt. Aktuell sind beispielsweise alleine im Landkreis Oberallgäu Hochwasserschutzmaßnahmen an Wildbächen in Höhe von 30 Millionen Euro in Umsetzung. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurden seit 1990 rund 52 Millionen Euro in den Bau und nochmals knapp 24 Millionen Euro für die Unterhaltung investiert.
In Bayern gibt es rund 500 Wildbacheinzugsgebiete mit einer Fließstrecke von etwa 13.000 Kilometern. Insgesamt gibt es in Bayern rund 50.000 Schutzbauwerke an Wildbächen, beispielsweise 16.000 Wildbachsperren, 13.400 Uferschutz-Anlagen und 13.000 Sohl- oder Grundschwellen.

Weitere Informationen zum Wildbachbericht Bayern sind im Internet verfügbar unter
www.stmuv.bayern.de/umwelt/wasserwirtschaft/fluesse_seen/wildbachbericht.htm.

StMUV, Pressemitteilung v. 25.11.2015