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StMBW: Kultusminister Spaenle bei Gewerkschaft für Arbeit und Soziales – 60 Jahre Fachgewerkschaft im Beamtenbund

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„Großer Zustrom an Asylbewerbern als massive Herausforderung für Schule und Wirtschaft“

Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle bezeichnete heute bei der Gewerkschaft für Arbeit und Soziales, einer Fachgewerkschaft des Deutschen Beamtenbundes, den großen Zustrom an Asylbewerbern als „massive Herausforderung für Schule und Wirtschaft in Bayern“. Bei der Feierstunde zum 60jährigen Bestehen der Fachgewerkschaft in der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg machte Dr. Spaenle klar:

Wir stellen uns dieser gewaltigen Aufgabe und wollen die jungen Menschen mit Bleibeperspektive nachdrücklich bei der Integration unterstützen.“

Eigens nannte der Minister die Kraftanstrengung, die Bayern nach den Planungen für den Nachtragshaushalt 2016 erbringen will.

Wir haben hier zusätzliche Mittel im Umfang von rund 160 Millionen Euro allein für den Unterricht von Asylbewerbern und Flüchtlingen vorgesehen, darin enthalten sind z.B. allein 1.079 Planstellen für Lehrkräfte, Mittel für weitere Unterrichtsangebote im Umfang mehrerer Hundert Vollzeitlehrerstellen und 10 Millionen Euro für den flexiblen Einsatz von Drittkräften an den Schulen.“

Schulisch sei es ein Kernanliegen und Grundvoraussetzung für eine Integration, dass die jungen Asylbewerber die deutsche Sprache erlernen und die Werte von Grundgesetz und Bayerischer Verfassung anerkennen. Zur Sprachförderung hat Bayern derzeit z. B. rund 530 Übergangsklassen an Grund- und Mittelschulen eingerichtet, in denen die Kinder und Jugendlichen zunächst vor allem Deutsch erlernen, um sich auf die Regelklassen vorzubereiten; ferner mehrere Hundert Deutschförderklassen sowie Deutschförderkurse.

Mit Blick auf die älteren Jugendlichen unter den Asylbewerbern gehe es darum, dass sie ausbildungsreif werden. Bayern begleite sie dabei in einem einzigartigen Modell, den sog. Berufsintegrationsklassen auch unter Einbindung von Sozialpädagogen, zwei Jahre im Vollzeitunterricht an den Berufsschulen: im ersten Jahr vor allem durch ein intensives Sprachangebot, im zweiten Jahr vor allem durch Berufsorientierung und Wertevermittlung.

Inzwischen haben wir bayernweit 448 Berufsintegrationsklassen“, verdeutlichte der Minister die Dimension der Arbeit an den Berufsschulen.

Die persönlich-biographische Ausgangslage und die Bildungsvoraussetzungen bei den jungen Leuten seien höchst unterschiedlich, verwies Minister Spaenle auf die Erfahrungen der Schulen, aber auch die Einschätzung von Verbänden der Wirtschaft. In Schule und Unterricht erbringen Lehrkräfte an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen des Freistaats enorme Leistungen. Der Freistaat sorge dafür, dass sie mit entsprechenden Fortbildungen etwa in Deutsch als Zweitsprache dabei unterstützt werden.

Abschließend verwies der Minister auf die gemeinsame Initiative „Integration durch Ausbildung und Arbeit“, mit der die Bayerische Staatsregierung, die Spitzenverbände der Bayerischen Wirtschaft und die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2016 bis zu 20.000 Asylbewerbern ein Praktikum, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten wollen.

StMBW, Pressemitteilung v. 27.11.2015