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StMELF: Bayern fordert Umdenken in der EU-Milchpolitik

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Angesichts der anhaltenden Milchkrise hat Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner EU-Agrarkommissar Phil Hogan zu einem Umdenken in der Milchpolitik aufgefordert.

Brüssel muss sich endlich zu kurzfristig wirksamen Maßnahmen durchringen, sonst droht ein Höfe-Sterben mit unabsehbaren Folgen für die ländlichen Räume in Bayern und Europa“, sagte Brunner am Mittwoch in der Bayerischen Vertretung bei einem „Milchgipfel“ vor EU-Parlamentariern, Vertretern der EU-Kommission und der Milchwirtschaft.

Es sei allerhöchste Zeit, die Märkte wirksam zu entlasten, um den Abwärtstrend bei den Preisen zu durchbrechen. Laut Brunner ist das wachsende Überangebot an Milch in Zeiten stagnierender weltweiter Nachfrage die entscheidende Ursache für die Preismisere, die immer mehr Milcherzeuger in Bayern und Europa in Existenznöte bringt. Entlastung sei nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil nehme die Milchproduktion gerade in jüngster Zeit sogar rasant zu, weil viele Landwirte versuchen, den niedrigen Preis über die Menge auszugleichen.

Das wirkt auf den Milchmarkt wie ein Brandbeschleuniger“, so der Minister.

Brüssel müsse sich deshalb endlich von der Illusion verabschieden, der Markt könne alles alleine regeln – zumal die angebotenen Finanzhilfen nicht mehr seien als ein Tropfen auf den heißen Stein. Unter anderem fordert Brunner von der EU-Kommission unangekündigte, zeitlich begrenzte Aufkaufaktionen, verstärkte Absatzbemühungen in Drittstaaten, Nahrungsmittelbeihilfe in Krisenregionen wie Syrien und die gezielte Entwicklung neuer, rasch wirksamer Instrumente.

Nach Aussage des Ministers ist die Milchproduktion für den Agrarstandort Bayern von zentraler Bedeutung. Sie macht ein Viertel des gesamten Produktionswerts der bayerischen Landwirtschaft aus. Mit einer Jahresproduktion von 7,9 Millionen Tonnen Milch ist der Freistaat eine der bedeutendsten Milchregionen in Europa. Deshalb macht sich Bayern traditionell auch auf EU-Ebene für eine zukunftsfähige Milchpolitik in Europa stark.

StMELF, Pressemitteilung v. 24.02.2016