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Staatskanzlei: Weltfrauentag 2016 – Europaministerin Dr. Beate Merk fordert mehr Aufmerksamkeit für geflüchtete Frauen und Mädchen

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„Besondere Gefährdungslage auf der Flucht zu wenig thematisiert“

Europaministerin Dr. Beate Merk fordert anlässlich des Weltfrauentages am 8. März 2016 mehr Aufmerksamkeit für die Frauen und Mädchen unter den Flüchtlingen.

Viele Frauen riskieren auf der Flucht alles, um sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Nachdem sie in den Kriegsgebieten in Syrien und dem Irak oft schreckliche Dinge erleben mussten, sind sie auf der Flucht oft erneut Gewalt, Ausbeutung und sexueller Belästigung ausgesetzt. Gerade allein reisende Frauen sind besonders schutzbedürftig. Wir müssen verhindern, dass Frauen ein zweites Mal traumatisiert werden“, unterstrich die Ministerin.

Ministerin Merk bemängelte, dass die besondere Situation von Frauen und Mädchen in der Flüchtlingskrise viel zu wenig thematisiert werde.

In vielen Teilen der Welt gibt es noch immer Geschlechterdiskriminierung, etwa beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Beschäftigung. Viele Frauen werden Opfer von Gewalt, erleiden körperliche Misshandlungen, sexuelle Übergriffe, Vergewaltigung und Zwangsheirat. Sie haben oft nicht oder nicht ausreichend gelernt, sich zu wehren und für ihre Rechte einzutreten. Gerade in einer Fluchtsituation, in der sich die Frauen oft in einer völlig ungewohnten Lebenssituation wiederfinden und sich mit ihren Kindern allein durchschlagen müssen, sind sie besonders gefährdet und anfällig dafür, ausgebeutet zu werden“, erläuterte die Ministerin.

„Wir müssen für diese besondere Gefährdungssituation noch viel mehr Bewusstsein schaffen. Die weltweite Fluchtkatastrophe sollte uns nicht den Blick darauf verstellen, dass sich bestehende Ungerechtigkeit und Ungleichheit gerade in Krisensituationen fortsetzen und sogar noch verstärken können. Bei unseren Anstrengungen zur Integration von Flüchtlingen müssen wir genau darauf achten, dass wir auch die geflüchteten Frauen und Mädchen im Auge haben und ihnen Sicherheit, Schutz und eine Lebensperspektive bieten“, so Ministerin Beate Merk.

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 07.03.2016