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Integrationsbeauftragter: Kein Handschlag mit Lehrerinnen – „So nicht, meine Herren!“

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Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer, reagiert bestürzt auf die Nachrichten aus Therwil im Baselbiet, wo zwei muslimische Schüler einer Lehrerin den in Schweizer Schulklassen zur Begrüßung üblichen Handschlag verweigert hatten und der Rektor der Schule daraufhin entschied, dass sie das auch dürfen. Diese Entscheidung ist in der Schweiz auf einhellige Ablehnung gestoßen und bestätigt einmal mehr, dass die Bevölkerung in Europa es ablehnt, eigene Umgangsformen und Kulturkodizes aus einer falsch verstandenen Toleranz heraus in Frage zu stellen.

Es kann nicht sein, dass wir immer mehr von unseren eigenen Umgangsformen und unserer Identität aufgeben, nur weil eine kleine Minderheit nicht integrationswillig ist. Denn als muslimischer Bub einer Frau nicht die Hand zu geben, hat nichts mit dem Islam oder religiösen Gründen zu tun, sondern ist schlicht ein politisches Statement, das Bekenntnis zu einem politischen Islam, in dem Gleichberechtigung und Toleranz abgelehnt werden. Das geht nicht – und dass der Direktor der Schule in Therwil das zunächst toleriert hat, ist nicht akzeptabel. Diese Entscheidung steht in einer Reihe mit anderen Fehlentwicklungen aus übertriebener Rücksichtnahme, die dazu führen könnten, dass wir unsere Heimat irgendwann einmal nicht mehr wiedererkennen“, so der Integrationsbeauftragte.

Gleichzeitig zeigt sich Neumeyer sehr erfreut über die Reaktion der eidgenössischen Bundesregierung, der Schweizer Zivilgesellschaft und gerade auch des dortigen Dachverbandes der Muslime.

In unserem Nachbarland setzen alle unisono das Signal: So nicht meine Herren! Ich würde mir wünschen, dass wir uns auch in Deutschland immer so einig wären, wenn es etwa um Fragen wie einen möglichen Kulturrabatt bei Gerichtsurteilen, die Speisekarten in Schulen und Kantinen, die Befreiung vom Schwimmunterricht oder die Umbenennung von Weihnachtsmärkten geht“, so der Kelheimer Landtagsabgeordnete.

Denn schließlich sind eine Verständigung auf allgemein akzeptierte Umgangsformen und klare Regeln für das Zusammenleben umso wichtiger, je vielfältiger eine Gesellschaft wird.

Deutschland hat im vergangenen Jahr bekanntlich über eine Million Menschen, vorwiegend junge Männer aus muslimischen Ländern als Flüchtlinge aufgenommen. Viele sind gerade vor den menschenverachtenden Ausprägungen des radikalen Islamismus nach Europa geflohen.

Diese Menschen brauchen Regeln und die einheimische Bevölkerung die Gewissheit, dass unser Land für sie Heimat bleibt. Denn nur dann findet die Aufnahme und Integration von so vielen Menschen aus einem anderen Kulturkreis wie nie zuvor – und noch dazu in einem so kurzen Zeitraum – wirklich Akzeptanz in der Bevölkerung. Deshalb stoßen Aussagen wie die vom letzten September, Deutschland müsse sich im Zuge der Einwanderung wandeln und das sei auch gut so, auch zu Recht auf nur wenig Zustimmung“.

Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Martin Neumeyer (MdL), Pressemitteilung v. 07.04.2016