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StMGP: Huml weitet Kampf gegen Drogen aus

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Bayerns Gesundheitsministerin: Neue Schwerpunkte bei Crystal Meth und „Legal Highs“

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml verstärkt den Kampf gegen Drogen.

Huml betonte am Freitag: „Ich plane eine neue bayerische Präventions-Offensive insbesondere bei Crystal Meth. Dabei wenden wir uns auch gezielt an Frauen. So werden wir intensiv darüber informieren, dass eine Schwangerschaft unter Crystal-Einfluss gravierende gesundheitliche Folgen für die Kinder haben kann. Dazu gehören Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen.“

Experten hatten in dieser Woche bei einer Anhörung im Landtag darauf hingewiesen, dass auch viele junge Frauen Crystal Meth konsumieren. Dabei bestehe ein hohes Risiko ungewollter Schwangerschaften. Ein Grund ist den Experten zufolge unter anderem, dass Crystal-Konsum zu Störungen beim Menstruationszyklus führt.

Huml unterstrich: „Crystal Meth ist kein Wundermittel, sondern Teufelszeug mit fatalen Auswirkungen auf die Gesundheit. Diese Droge macht schnell süchtig, schädigt Nervenzellen im Gehirn und lässt den Körper verfallen. Deshalb wird das Bayerische Gesundheitsministerium die Präventions- und Beratungsprogramme deutlich ausweiten. Ein Schwerpunkt wird dabei auch bei den neuen psychoaktiven Substanzen liegen, die unter dem Begriff ‚Legal Highs‘ bekannt sind.“

Der Freistaat investiert bisher bereits sieben Millionen Euro jährlich für Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe. Bei der Aufklärung über Drogen wie Crystal Meth setzt Bayern unter anderem auf das erfolgreiche Präventionsprojekt „mindzone“, das sich direkt an junge Partygänger wendet. Allein in diesem Jahr wird das Projekt mit rund 300.000 Euro aus Mitteln der Gesundheitsinitiative „Gesund.Leben.Bayern.“ unterstützt. „Mindzone“‚-Standorte gibt es in München, Würzburg, Neu-Ulm, Hof, Traunstein und Rosenheim.

Außerdem besteht seit Sommer 2014 die bundesweit einmalige Crystal-Beratungs-Hotline „DrugStop“ für Angehörige und Betroffene. Sie ist unter der Telefonnummer 0941/569 582 901 bzw. der E-Mail-Adresse telefonberatung[ät]drugstop.org zu erreichen.

Huml erneuerte ihre Forderung an den Bund, das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz auf den Weg zu bringen.

Die Ministerin bekräftigte: „Der Bund muss endlich aktiv werden und alle psychoaktiven Stoffe verbieten, die in der Partyszene unter anderem als ‚Kräutermischungen‘ oder ‚Badesalze‘ auftauchen. Wir brauchen eine zügige Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes, das im Referentenentwurf bereits vorliegt. Damit holen wir diese neuen Drogen aus der juristischen Grauzone. Handel, Besitz und Gebrauch müssen eindeutig strafbar sein.“

Die Ministerin warnte: „Die sogenannten ‚Legal Highs‘ sind keinesfalls harmlos. Die Folge können vielmehr Psychosen sein oder Schock- und Panikzustände bis hin zum Herzstillstand.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.stmgp.bayern.de/aufklaerung_vorbeugung/sucht/index.htm.

StMGP, Pressemitteilung v. 08.04.2016

Redaktioneller Hinweis: Zu Meldungen im Kontext „Drogen/ Rauschgift/ BtM“ vgl. hier.