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StMBW: Augsburger Schulpädagoge Wiater übergibt dem Bayerischen Kultusministerium die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Talentklassen an den Realschulen

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„Besonders begabte Schüler steigern bei zusätzlichen Herausforderungen ihre Leistungsfähigkeit“ / Ministerialdirektor Püls: Bayern ist bei Begabtenförderung auf dem richtigen Weg

Heute übergab der Augsburger Schulpädagoge Prof. Dr. Dr. Werner Wiater an Ministerialdirektor Herbert Püls vom Bayerischen Kultusministerium die Ergebnisse einer mehrjährigen Begleituntersuchung zur pädagogischen Arbeit in den Talentklassen der Realschulen. Sein Fazit lautete: „Besonders begabte Schülerinnen und Schüler steigern bei zusätzlichen Herausforderungen ihre Leitungsfähigkeit weiter.“

Ministerialdirektor Püls betonte: „Die Ergebnisse von Prof. Wiater bestätigen den von Bayern eingeschlagenen Weg, besonders talentierten und leistungsbereiten jungen Menschen zusätzliche Angebote zu unterbreiten. Die Schülerinnen und Schüler können bei der Bewältigung weiter wachsen und entfalten zusätzliche Leistungspotentiale. Mit der empirischen Studie bestätigt Prof. Wiater am Beispiel der Realschulen Erkenntnisse früherer Untersuchungen. Bayern baut gegenwärtig die Begabtenförderung für Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichen Schularten weiter aus.“

Bei der „Bestenförderung“ an den Realschulen besuchen besonders gute und begabte Schülerinnen und Schüler an mittlerweile 21 Realschulen von Rosenheim bis Roth und von Kempten bis Vohenstrauß Talentklassen. Nach dem Grundsatz des Enrichment, also der Erweiterung von Kompetenzen und Wissen durch zusätzliche Lernangebote, belegen die Schülerinnen und Schüler dort in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 ein zusätzliches Profilfach, in dem sie auch eine ergänzende Abschlussprüfung ablegen.

Erkenntnisse der empirischen Untersuchung der Uni Augsburg

Prof. Werner Wiater zieht zu den Talentklassen an den Realschulen folgendes Fazit:

Leistung fördern heißt, die Freude am Lernen vergrößern und die Leistungsfähigkeit erhöhen!“

Und dazu dienen auch die Talentklassen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Prof. Wiater machte dies u. a. an drei empirischen Fakten fest:

  • Die Schülerinnen und Schüler der Talentklassen konnten trotz des zusätzlichen fünften Prüfungsfachs in der Abschlussprüfung in nahezu allen Fächern erheblich bessere Notendurchschnitte als der Durchschnitt an der Realschule erreichen.
  • Die Schülerinnen und Schüler der Talentklassen konnten auch in den übrigen Fächern weiterhin überdurchschnittliche Leistungen erzielen, obwohl sie ein zusätzliches Prüfungsfach belegen.
  • Im Vergleich zu den bayernweiten Ergebnissen in den zentralen Abschlussprüfungen an den Realschulen haben die Schülerinnen und Schüler der Talentschulen in fast allen Fächern besser abgeschnitten.

Schulpädagoge Wiater hatte seit dem Schuljahr 2010/2011 an zunächst 16, dann an 21 Standorten die pädagogische Arbeit in den Talentklassen und -gruppen untersucht.

StMBW, Pressemitteilung v. 14.04.2016