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Staatskanzlei: Bayern nimmt Gespräche mit Österreich wegen Wasserkraftnutzung an der unteren Salzach auf

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Wirtschafts- und Energieministerin Aigner: „Mehr als ein Drittel der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien in Bayern stammen aus Wasserkraft / Tragende Säule der Energiewende / Vorhandene Potenziale verstärkt nutzen und umweltverträglich ausbauen“ / Umweltministerin Ulrike Scharf: „Wasserkraft der Zukunft muss naturverträglich sein“

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat heute dem Ministerrat über die Potenziale der Wasserkraftnutzung an der Salzach im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich berichtet.

Aigner: „Mehr als ein Drittel der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien in Bayern stammen aus Wasserkraft. Sie ist damit eine tragende Säule der Energiewende, vor allem da sie grundlastfähig ist.“

An der unteren Salzach seien Maßnahmen zur Flusssanierung erforderlich, insbesondere im Tittmoninger Becken. Im Rahmen der Sanierung könne die Wasserkraftnutzung integriert werden. Die Bayerische Staatsregierung spricht sich klar für eine Nutzung der Salzach im Tittmoninger Becken zur Stromerzeugung durch Wasserkraft aus. Energieministerin Aigner wird daher mit den zuständigen österreichischen Bundesministerien, der Oberösterreichischen und der Salzburger Landesregierung Gespräche aufnehmen.

Umweltministerin Scharf betonte dazu: „Strom aus Wasserkraft leistet einen wichtigen Beitrag in Zeiten des Klimawandels. Einen Ausbau der Wasserkraft in Bayern gibt es aber nur, wenn er ökologisch verträglich erfolgt. Neue Querbauwerke nur aus Gründen der Wasserkraft wird es nicht geben. Im Tittmoninger Becken der Salzach besteht dringender flussbaulicher Handlungsbedarf. Hier müssen neue Querbauwerke gebaut werden. In diesem Zug könnte mit einem neuen Fließgewässerkraftwerk eine richtungsweisende einzigartige Technologie verwirklicht werden.“

Der Ministerrat hat am 17. April 2012 die Bayerische Strategie zur Wasserkraft beschlossen. In einem 10-Punkte-Fahrplan werden die Schritte für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung dargestellt. Wichtige Bausteine für eine Erhöhung der Stromproduktion aus Wasserkraft sind die Modernisierung und Nachrüstung bestehender Wasserkraftanlagen, die energetische Nutzung bestehender Querbauwerke sowie die umweltverträgliche Integration der Wasserkraftnutzung im Rahmen von erforderlichen Flusssanierungen.

Aigner: „Unsere rund 4.000 Laufwasser- und Speicherkraftwerke tragen entscheidend zur Versorgungssicherheit in Bayern bei. Wir wollen den Beitrag der Wasserkraft an der Stromerzeugung bis 2025 auf 13,5 Terrawattstunden erhöhen. Noch vorhandenen Potenziale werden wir verstärkt nutzen und umweltverträglich ausbauen.“

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 19.04.2016