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StMUV: Größtes bayerisches EU-LIFE-Projekt „Flusserlebnis Isar“ beginnt

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Die untere Isar soll wieder naturnäher werden – mit Kiesufern, Inseln, Nebenarmen und Auengewässern. Ermöglicht wird das durch „Flusserlebnis Isar“, Bayerns bislang größtes EU-LIFE-Projekt mit Schwerpunkt Natur. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte heute bei der offiziellen Auftaktveranstaltung am Isarufer in Landau:

Die Isar ist einer unserer schönsten Wildflüsse. Nur wenige Alpenflüsse haben noch so ausgedehnte naturnahe Abschnitte. Mit dem neuen Großprojekt wird auch aus der unteren Isar wieder eine lebendige Flusslandschaft. Die Isar mit allen Sinnen spüren und erleben – das ist unser Ziel. Wir wollen Tieren und Pflanzen ihre ursprünglichen Lebensräume zurückgeben und gleichzeitig den Erlebnis- und Erholungswert für die Menschen steigern. Das ist ein doppelter Gewinn für Mensch und Natur.“

Hauptziel des Projekts „Flusserlebnis Isar“ ist es, Teilabschnitte der unteren Isar durch umfangreiche Verbesserungen der Gewässerstruktur aufzuwerten. Dazu sollen vor allem Uferflächen renaturiert und die Lebensbedingungen für heimische Fischarten wie beispielsweise Huchen, Barbe und Nase deutlich verbessert werden. Auch entlang der Isar liegende Auwälder und Auwiesen werden von den Maßnahmen profitieren. Insgesamt umfasst das Vorhaben sieben Umsetzungsschwerpunkte im unteren Isartal zwischen Loiching und Ettling im Landkreis Dingolfing-Landau. Die Gesamtfläche des Projektgebiets beträgt 604 Hektar. Das ist eine Fläche von über 850 Fußballfeldern. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 6,3 Millionen Euro.

Das Projekt „Flusserlebnis Isar“ ist eines von nur zwei deutschen Naturschutzvorhaben, die sich unter zahlreichen Wettbewerbern aus ganz Europa in der Auswahlrunde 2014/15 durchsetzen konnten.

Scharf: „Die Auswahl ist ein Gütesiegel der EU-Kommission für herausragende naturschutzfachliche Highlights. Wir sind besonders stolz, dass ‚Flusserlebnis Isar‘ unter den zwei ausgewählten deutschen Projekten ist.“

Die Umsetzung übernehmen das Wasserwirtschaftsamt Landshut und die Regierung von Niederbayern gemeinsam. Weitere Projektpartner sind der Landkreis Dingolfing-Landau und die Städte Dingolfing und Landau. Außerdem werden als Unterstützer zahlreiche Fachstellen und -behörden, Kommunen, Verbände, Vereine und Institutionen einbezogen. Das Vorhaben läuft bis zum Jahr 2022 und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Es ist gleichzeitig das erste LIFE-Projekt in Bayern, das gemeinsam von der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung initiiert und getragen wird. Die Gesamtkosten werden mit EU-Fördermitteln (60 Prozent) über das LIFE-Programm finanziert. Die übrigen 40 Prozent sind Mittel des Bayerischen Umweltministeriums, des Bayerischen Naturschutzfonds sowie der Städte Dingolfing, Landau und des Landkreises Dingolfing-Landau als Projektpartner.

Mit dem seit 1992 bestehenden Förderprogramm LIFE unterstützt die EU-Kommission eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der Natur und des Klimas. Das Programm hat unter anderem die Aufgabe, das Europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ zu unterstützen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.stmuv.bayern.de/themen/naturschutz/foerderung/life/index.htm.

StMUV, Pressemitteilung v. 09.05.2016