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StMUV: Sylvensteindamm umfangreich modernisiert

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Das nächste Hochwasser kommt in Zeiten des Klimawandels mit Sicherheit. Um künftigen Hochwasserereignissen noch besser zu begegnen, wurde der Sylvensteindamm auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Eine Mammutaufgabe, die den hohen Stellenwert der Daseinsvorsorge im Freistaat unterstreicht, betonten der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Dr. Marcel Huber und die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf bei der Feier zum Abschluss der Arbeiten.

Huber: „Als ehemaliger Umweltminister freut es mich besonders, heute in Vertretung von Ministerpräsident Seehofer bei der Fertigstellung der Baumaßnahmen dabei zu sein. Ohne das enorme Fassungsvermögen des Sylvensteinspeichers könnte bei großen Hochwasserereignissen der Münchner Marienplatz bis zu einem Meter unter Wasser stehen. Der Staudamm steht für Sicherheit und Bayerns Ingenieurskunst. Er ist ein elementarer Baustein für den bayerischen Hochwasserschutz. Das habe ich 2013 beim letzten Hochwasser live miterlebt.“

Talsperren müssen sicher sein – nach diesem Leitbild hat der Freistaat Bayern in den letzten 20 Jahren seine älteste Talsperre, den Sylvensteinspeicher an der Oberen Isar, in mehreren Bauabschnitten auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Scharf: „Hochwasserschutz ist eine der entscheidenden Zukunftsaufgabe. Der Sylvensteinspeicher ist unser Bollwerk gegen das Hochwasser an der Isar. Der Speicher hat mittlerweile vielen Hochwasserereignissen erfolgreich getrotzt. Beim Juni-Hochwasser 2013 war er die Lebensversicherung der Landeshauptstadt München. Diese Erfolgsgeschichte führen wir weiter. Mit dem Abschluss der Ertüchtigungsarbeiten wurden Meilensteine im Wasserbau gesetzt. Der Sylvensteinspeicher ist damit ein Jahrhundertbauwerk zum Wohle der Menschen.“

Nach einer fast 60-jährigen Betriebszeit wurde die Talsperre von 2011 bis 2015 mit einer zusätzliche Dichtungswand und einem neuen Sickerwassererfassungs- und Überwachungssystem an den Stand der Technik angepasst. Dabei wurde weltweit erstmals nachträglich ein 180 Meter langer Kontrollgang in einen Damm eingebaut, mit der neuen Dichtwand im Dammkern wurde Deutschlands tiefste Schlitzwand erstellt – beides unter laufendem Betrieb der Talsperre. 54 Dränagepfähle sind wesentlicher Bestandteil des neuen Messsystems zur Erfassung des Sickerwassers. Die Kosten in Höhe von rund 24 Millionen Euro teilen sich der Freistaat Bayern und die EU. Zur Zeit werden noch Steuer- und Betriebseinrichtungen erneuert. Diese Arbeiten finden in den Felsflanken statt – ohne Behinderung des Verkehrs. Der Abschluss dieser Arbeiten ist für 2018 vorgesehen.

Wie dringend dieser staatliche Wasserspeicher gebraucht wird, haben die Menschen im Isartal mehrfach erlebt: Große Hochwasserereignisse wie in den Jahren 1999, 2005 und 2013 führten nur deshalb nicht zur Katastrophe, weil der Sylvensteinspeicher die Fluten zurückhielt. Auch bei Niedrigwasser leistet der Speicher einen wichtigen Dienst, indem er Wasser für die Isar spendet, so wie es im vergangenen Sommer aufgrund der großen Trockenheit der Fall war.

Weitere Informationen zum Sylvensteinspeicher unter:
http://www.wwa-wm.bayern.de/hochwasser/hochwasserschutzprojekte/dammsylvenstein/index.htm.

StMUV, Pressemitteilung v. 11.05.2016

Redaktioneller Hinweis: Meldungen im Kontext „Hochwasser“ (Hochwasserschutz, Managementpläne etc.)