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Staatskanzlei: Ministerpräsident Horst Seehofer beim 67. Sudetendeutschen Tag in Nürnberg

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Seehofer: „Funktionierendes Europa ist im nationalen Interesse“ / Tschechischer Minister erstmals offizieller Gast beim Sudetendeutschen Tag

Ministerpräsident Horst Seehofer hat anlässlich des 67. Sudetendeutschen Tages in Nürnberg unter dem Motto „Sudetendeutsche und Tschechen – Dialog verbindet“ gefordert, die europäische Idee für die Menschen im 21. Jahrhundert neu zu begründen.

Seehofer: „Ein funktionierendes Europa ist im Interesse aller europäischen Staaten, insbesondere auch Deutschlands und Tschechiens. Das ist die Realität und auch für die Zukunft gültig. Europäische Fragen brauchen europäische Antworten. Flüchtlingszustrom, internationaler Terrorismus, Finanzkrise – kein Staat kann das alleine lösen. Das schaffen wir nur vereint in Europa. Und wir müssen dabei immer wieder klarstellen: Die gemeinsame Lösung dieser Herausforderungen liegt im Interesse jedes einzelnen Staates und seiner Bürger. Was die europäische Idee bewirken kann, sehen wir heute am offiziellen Besuch eines Vertreters der tschechischen Regierung beim Sudetendeutschen Tag!“

Zum ersten Mal nahm mit Kulturminister Daniel Herman ein offizieller Vertreter der tschechischen Regierung an dem traditionellen Pfingsttreffen teil.

Seehofer: „Nach langen und intensiven Bemühungen ist heute etwas eingetreten, was noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre: Der tschechische Kulturminister spricht auf dem Sudetendeutschen Tag. Das ist eine Sternstunde in den bayerisch-tschechischen Beziehungen und eine Sternstunde für Bayern, das Schirmland der Sudetendeutschen. Bayern und Tschechien sind heute Freunde und Nachbarn im Herzen Europas!“

Der Ministerpräsident stellte die Vorbildfunktion der Sudetendeutschen in Europa heraus:

Versöhnung statt Vergeltung – das war und ist die Botschaft der Sudetendeutschen. Wie kaum eine andere Volksgruppe in Europa stehen die Sudetendeutschen für die Kultur der Verständigung und des Dialogs. Nach der friedlichen Revolution sind sie als erste in die alte Heimat gereist. Sie haben Kontakte geknüpft, Brücken gebaut, Gräben überwunden. Die Botschaft der Sudetendeutschen ist eine Botschaft der Menschlichkeit und des Miteinanders in Europa!“

Der Freistaat Bayern hat seit 1954 die Schirmherrschaft über die Sudetendeutschen übernommen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs konnten die grenzüberschreitende Kultur- und Versöhnungsarbeit der Sudetendeutschen weiter ausgebaut werden. Seit 2003 gibt es das Sudetendeutsche Büro in Prag. Im Dezember 2014 eröffnete Ministerpräsident Seehofer in Prag im Beisein des Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik Bohuslav Sobotka die Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik.

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 15.05.2016