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StMFLH: Füracker gibt Startschuss für Kompetenzzentrum für Pflegekräfte und Gesundheitsberufe im bayerisch-tschechischen Grenzraum in Bad Kötzting

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Die positive wirtschaftliche Entwicklung in Ostbayern ist nicht zuletzt ein Ergebnis der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik.

„Die Ausbildung junger Menschen darf im vereinten Europa keine Grenzen kennen, sie ist Voraussetzung für Zukunft und Wohlstand. Mit der Unterstützung des Kompetenzzentrums stärkt das Heimatministerium innovative und nachhaltige Strukturen in den Zukunftsfeldern Pflege und Gesundheit. Durch die Vernetzung des grenzüberschreitenden Ausbildungs- und Arbeitsmarktes wird das vorhandene Potenzial im Gesundheitsbereich weiterentwickelt und die Partnerschaft unter Nachbarn ausgebaut“, stellte Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker bei der Übergabe der Mittelzuweisung für das neue Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften und Gesundheitsberufen im bayerisch-tschechischen Grenzraum in Bad Kötzting an den Präsidenten der TH Deggendorf, Prof. Dr. rer. nat. Peter Sperber, am Freitag (20.5.) in Bad Kötzting fest.

Die Technische Hochschule Deggendorf erhält als Projektträger insgesamt 635.040 Euro aus Mitteln des Heimatministeriums für die Jahre 2016 bis 2019. Dies entspricht einem Anteil von 90 Prozent an den Gesamtkosten in Höhe von 705.600 Euro. An dem grenzüberschreitenden Projekt sind unter anderem die Bezirke sowie Experten von Kliniken und relevanten Einrichtungen beteiligt. Eine Zusammenarbeit mit der Universität Pilsen wird angestrebt.

Die demografische Entwicklung stellt auch den bayerisch-tschechischen Grenzraum vor große Herausforderungen. Fast fünf Millionen Menschen leben entlang der rund 360 km langen Grenze zu Tschechien. Die Sicherung des Fachkräfteangebots ist nach den Worten von Füracker ein entscheidender Faktor für die Attraktivität sowie die Wirtschafts- und Innovationskraft der Region. Die Alterung der Gesellschaft betreffe den Gesundheits- und Pflegebedarf doppelt, durch eine erhöhte Nachfrage und weniger junge Menschen in Pflegeberufen. Das neue Kompetenzzentrum trage zur Lösung mit einem maßgeschneiderten Konzept bei.

Mit dem Kompetenzzentrum in Bad Kötzting sollen die Pflege- und Gesundheitsberufe im bayerischen Grenzraum insbesondere für qualifiziertes Personal aus dem Ausland attraktiver werden, um die langfristige Versorgungssicherheit vor Ort weiter zu verbessern. Das Kompetenzzentrum bietet neben Lehrgängen und Praktika zur fachlichen Vorbereitung und Schulung zusätzlich Unterstützung bei der Integration. Hierbei sollen Anerkennungsverfahren von ausländischen Abschlüssen vereinfacht, Sprachbarrieren abgebaut und Hilfe bei Jobsuche und Behördengängen geleistet werden. Anerkannte Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitsbereich sollen grenzüberschreitend arbeiten können. Der Kontakt- und Erfahrungsaustausch soll über die Grenze hinweg gefördert werden.

Das Projekt folgt den Empfehlungen des Entwicklungsgutachtens für den bayerisch-tschechischen Grenzraum. Der Kurort Bad Kötzting bietet mit dem Gesundheitscampus der TH Deggendorf und der Präventionsregion Bad Kötzting gute Voraussetzungen für den Aufbau des grenzüberschreitenden Kompetenzzentrums für die Aus- und Weiterbildung von Pflege- und Gesundheitsberufen. Das Kompetenzzentrum baut auf etablierte Strukturen auf. Die Kernkompetenzen der Region werden zusätzlich gestärkt.

Der Grenzraum wächst zusammen.

Aus Nachbarn werden Freunde. Die Menschen gestalten den Wandel. Der Freistaat Bayern unterstützt und geht selbst aktiv voran. Aus dem ehemaligen Eisernen Vorhang soll ein Goldenes Band entstehen“, merkte Füracker an.

StMFLH, Pressemitteilung v. 20.05.2016