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StMUV: Bayern fordert Nationale Starkregen-Strategie und Stärkung des DWD

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In Zukunft wird es laut Klimaexperten eine Zunahme von extremen Niederschlägen und Sturzfluten geben. Deshalb ist ein deutschlandweit einheitliches Vorgehen zum Schutz der Bevölkerung entscheidend. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Vorfeld der Umweltministerkonferenz (UMK) am 17. Juni in Berlin.

Die Vorsorge gegen die Gefahren von Sturzfluten muss verbessert werden. Hier ist auch der Bund gefordert. Wir brauchen eine nationale Starkregen-Strategie. Der Deutsche Wetterdienst soll personell und finanziell gestärkt werden, um die Warnung der Bevölkerung vor Sturzfluten weiterzuentwickeln. Damit die Vorsorgemaßnahmen vor Ort schneller umgesetzt werden können, ist auch eine Erhöhung der Bundesmittel für den Hochwasserschutz erforderlich“, so Scharf.

Konkret gehe es darum, dass der Bund die Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK-Mittel) künftig auch für Vorsorgemaßnahmen gegen Starkregen verfügbar macht. Gleichzeitig solle die finanzielle Ausstattung erhöht werden.

Für ein effektives Starkregenmanagement brauche es eine umfassende nationale Strategie. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Informationen überregional vergleichbar vorliegen, die beispielsweise für die Bevölkerung, den Katastrophenschutz, die Wirtschaft oder die Stadt- und Regionalplanung relevant sind. Dabei sind unter anderem Fragen der Verbesserung der Vorhersage- und Frühwarnsysteme, der Risikobewertung und Risikokommunikation, der Aufklärung der Bevölkerung sowie Aspekte der vorsorgenden Raum- und Flächennutzung zu berücksichtigen. Aber auch die Regionen selbst müssten anpacken.

Scharf: „Der Schutz vor den Folgen des Klimawandels ist weltweit eine der größten Herausforderungen. Dabei nimmt Bayern seine regionale Verantwortung sehr ernst. Wir werden sehr zeitnah konkrete Vorschläge vorlegen, um den Schutz der Menschen weiter voranzutreiben. Wir werden die Gemeinden in dieser Situation nicht allein lassen.“

Auch die Warnung der Bevölkerung vor drohenden Katstrophen soll verbessert werden. Maßgeblich dafür ist die regionale Kompetenz und Erreichbarkeit des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Denn der DWD leistet mit seinen Niederschlagsprognosen die entscheidende Vorarbeit für die Wasserwirtschafts- und Katastrophenschutzbehörden. Mit einer besseren finanziellen und personellen Ausstattung durch den Bund könnte der DWD an einer weiteren Verbesserung der Prognosen mit ortsschärferen Warnungen und Alarmierungen arbeiten.

Scharf: „Wir sollten jetzt alles tun, was den Schutz der Bevölkerung verbessern kann. Die heftigen Sturzfluten führen an die Grenzen menschlicher Beherrschbarkeit. Aber wir sollten die vorhandenen Instrumente des Risikomanagements weiter ausbauen. Ziel sind gebietsgenaue Warnungen und kurzfristige Information der Bevölkerung.“

Die UMK ist eine Fachministerkonferenz, zu der sich die Umweltministerin des Bundes, Dr. Barbara Hendricks, sowie die Umweltminister der Länder zur Abstimmung aktueller umweltpolitischer Fragen treffen. Die UMK findet 2016 in Berlin statt.

StMUV, Pressemitteilung v. 15.06.2016