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StMAS: Allianz für starke Berufsbildung in Bayern

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Starke Berufsausbildung – gemeinsames Vorgehen auch bei der Integration von jungen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Die Bayerische Staatsregierung und die Partner aus der Wirtschaft und der Arbeitsverwaltung haben die 2014 ins Leben gerufene ‚Allianz für starke Berufsausbildung in Bayern‘ weiterentwickelt. Ziel der Allianz ist es jungen Menschen eine berufliche Bildung zu ermöglichen und den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu sichern. Das gilt auch für die Menschen, die in Bayern Schutz gesucht haben. Daher beinhaltet die Allianz nun als weiteren Schwerpunkt die Integration von jungen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller zog eine erste positive Bilanz:

Wenn wir jungen Flüchtlingen die Möglichkeit einer Berufsausbildung geben, ist das ein entscheidender Faktor für eine gelingende Integration. So können sie sich eine langfristige Lebensperspektive aufbauen, unabhängig von staatlicher Unterstützung. Dafür haben wir gemeinsam mit den Partnern frühzeitig die Weichen gestellt. Denn nur gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern. Schon jetzt helfen 23 zusätzliche Ausbildungsakquisiteure Asylbewerbern mit guter Bleibeperspektive und Geduldete bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dafür investieren wir in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Euro. Wir unterstützen aber auch Betriebe, die junge Flüchtlinge mit gesichertem Aufenthaltsstatus ausbilden. Sie erhalten je Ausbildungsvertrag eine Prämie von 4.400 Euro aus dem Programm ‚Fit for Work‘. Dafür stehen in diesem Jahr rund vier Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.“

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner:

Angesichts des demographischen Wandels wollen wir weiter verstärkt zielgerichtete Maßnahmen ergreifen, damit unserer Wirtschaft auch künftig ausreichend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Mit der Allianz integrieren wir junge Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Im Oktober 2015 haben wir mit den Spitzenorganisationen der Wirtschaft und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit eine gemeinsame Initiative zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen gestartet, mit der wir bis Ende 2016 20.000 Flüchtlingen einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten. Bis Ende 2019 wollen wir 60.000 Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt integrieren. Hierfür haben wir ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Das Wirtschaftsministerium unterstützt dabei Projekte der Wirtschaft jährlich mit insgesamt 5,3 Mio. Euro.“

Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle:

Ich freue mich, dass sich die Allianz für starke Berufsbildung in Bayern auch in Zukunft weiter dafür einsetzt, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildungsmöglichkeit zu eröffnen. An den bayerischen Schulen arbeiten Lehrkräfte und Eltern eng zusammen, um den jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Ich begrüße es auch, dass die Integration von jungen Flüchtlingen mit guter Bleibeperspektive als weiterer Schwerpunkt in den Blick der Allianz für starke Berufsbildung genommen wird. Die bayerischen Schulen leisten hier schon jetzt Außerordentliches, indem sie die jungen Menschen, die neu zu uns nach Bayern gekommen sind, unter anderem in den aktuell über 650 Berufsintegrationsklassen auf Ausbildung und Beruf vorbereiten. 1.079 Planstellen und mehrere hundert Beschäftigungsmöglichkeiten hat der Freistaat alleine für das Jahr 2016 zur Verfügung gestellt, damit die schulische Integration gelingen kann. Damit können wir die Zahl an Berufsintegrationsklassen zum neuen Schuljahr auf bis zu 1.200 anheben. Die Allianz für starke Berufsbildung belegt eindrucksvoll, wie Bayern die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration der jungen Menschen in das Berufsleben bewältigt.“

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., erklärte:

Als Partner der ‚Allianz für starke Berufsbildung in Bayern‘ setzen wir uns dafür ein, die berufliche Bildung weiter zu stärken und jedes Talent in Bayern zu fördern. Die vbw engagiert sich ganz konkret mit einer Vielzahl an Projekten. Dabei sprechen wir stets sowohl leistungsstarke als auch leistungsschwächere Schüler an. So hat das Modellprojekt ‚power(me)‘ 154 Leistungsschwächeren eine Ausbildung in der M+E Branche ermöglicht. Mit der Initiative ‚IdA – Integration durch Arbeit‘ unterstützen wir Asylbewerber und Gleichgestellte bei der Integration in Ausbildung oder Arbeit. Und das Projekt ‚Teilqualifizierung‘ gibt An- und Ungelernten die Chance, sich weiter zu qualifizieren bis hin zur Facharbeiterprüfung.“

Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK):

In Bayern sind momentan noch rund 40.000 Lehrstellen unbesetzt, das ist fast jede zweite angebotene Lehrstelle in den Unternehmen. Deswegen brauchen wir noch mehr Brücken in die Ausbildung, für Jugendliche mit Startschwierigkeiten, für Studienabbrecher, für junge Erwachsene ohne Berufsabschluss und auch für junge Flüchtlinge. Die bayerische Wirtschaft steht voll hinter diesen Zielen der ‚Allianz für starke Berufsbildung‘.“

Dr. Lothar Semper, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Handwerkstages (BHT):

Eine Berufsausbildung bildet eine perfekte Basis für den Berufsstart. Im Handwerk können Jugendliche unter rund 130 Ausbildungsberufen wählen. Gerade auch Realschülern und Gymnasiasten bieten sich beste Karrierechancen, etwa als Führungskraft oder Unternehmer. Aber auch junge Flüchtlinge, die in Deutschland eine neue Heimat suchen, bekommen im Handwerk eine Chance“, betont Dr. Lothar Semper, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Handwerkstages (BHT).

Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit:

Es ist wichtig, dass wir auch im Rahmen der Allianz für starke Berufsbildung auf die bestehende Herausforderung reagieren. Den überwiegend jungen Menschen, die zu uns nach Bayern gekommen sind, eine berufliche Perspektive zu bieten, ist dabei unser gemeinsames Ziel. Daher haben wir uns zusammen mit unseren Arbeitsmarktpartnern in Bayern sehr früh pragmatische Lösungswege überlegt. Im Rahmen unseres Arbeitsmarktprogramms, das wir allein für das Jahr 2016 mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 85 Millionen Euro hinterlegt haben, haben wir neue Angebote entwickelt, um den Jugendlichen Brücken in die Ausbildung zu bauen. Mit diesen Angeboten der bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcenter ermöglichen wir jungen Geflüchteten, auch langfristig auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, und sichern uns damit vielleicht nicht die Fachkräfte von morgen, wohl aber von übermorgen.“

Die Allianz für starke Berufsbildung in Bayern finden Sie unter http://www.stmas.bayern.de/berufsbildung/allianz.

StMAS, Pressemitteilung v. 23.06.2016