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StMFLH: Oberfranken erhält Demografie-Kompetenzzentrum in Kronach

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Das Heimatministerium will als einen Schwerpunkt der Landesentwicklung die bayerisch-tschechische Grenzregion stärken. Ein Leuchtturmprojekt ist das „Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken“ in Kronach.

Die Unterstützung des Demografie-Kompetenzzentrums durch das Heimatministerium ist ein wuchtiges Signal für Oberfranken und den Standort Kronach. Es ist gut investiertes Geld und ein starkes Zeichen für nachhaltiges Engagement des Freistaats im Bereich Demografie. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Meilenstein für gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern“, stellte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von 1.296.000 Euro für das „Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken“ an Dr. Birgit Seelbinder, stellvertretende Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e. V. und Präsidentin der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V., am Montag (4.7.) in Kronach fest.

Der Staat übernimmt damit 90 Prozent der Projektkosten.

Der demografische Wandel ist eine zentrale Herausforderung für Oberfranken. Die Bevölkerung wird älter und geht vor allem im Norden und Osten langfristig zurück. Besonders betroffen von Rückgang und Alterung der Bevölkerung sind die Kommunen wegen eines höheren Aufwands für Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur, weil die Auslastung z. B. bei Kinderbetreuung oder Schulen sinkt. Gleichzeitig müssen immer mehr Ältere versorgt werden. Das bedeutet weniger Einnahmen bei bleibenden Aufwendungen etwa für Gemeindestraßen.

Das Demografie-Zentrum soll Oberfranken durch Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungsstrategien „demografiefester“ machen, konkrete Initiativen anstoßen und unterstützen. Das Demografie-Kompetenzzentrum wird Akteure aus der Region aktiv einbinden und vernetzen. Dabei wird es vorhandenes Demografie-Know-How in Oberfranken aufgreifen und innovative Impulse in die Region senden. Im Herbst 2016 ist eine große Auftaktveranstaltung geplant, als „Mitmachprojekt“ unter anderem für Landräte, Bürgermeister, Wirtschaftskammern und Bürger, um den Bedarf vor Ort auszuloten. Mögliche Ansatzpunkte sind ein virtueller Dorfladen, neue Wohnformen für Senioren, seniorengerechte Mobilität, Handwerk und Dienstleistungen, mobile Dienstleistungen oder Leerstandsmanagement.

Auf Basis des Entwicklungsgutachtens für den bayerisch-tschechischen Grenzraum wurde mit Akteuren vor Ort und tschechischen Partnern ein Masterplan für den Zukunftsraum entwickelt. Ziel ist, vorhandene Potentiale stärker zu nutzen und die Regionen beiderseits der Grenze eng miteinander zu verflechten. Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat fördert diese Projekte, um sie entscheidend voranzubringen. Dazu gehört das Demografie-Kompetenzzentrum unter der Projektträgerschaft des Oberfranken Offensiv e. V.

Der Startschuss für das „Demografie-Kompetenzzentrums Oberfranken“ hat eine besondere Bedeutung für den Heimatminister, der auch Demografiebeauftragter der Staatsregierung ist. Bayern steht im bundesweiten Vergleich hervorragend da. Auch Bayerns ländlicher Raum konnte in vielen Bereichen aufholen. Bayern entwickelt sich insgesamt gleichmäßiger, wie der Heimatbericht 2015 zeigt. Eine positive Entwicklung zeigt auch Oberfranken. Der Regierungsbezirk habe sich stark entwickelt.

Der Erfolg ist Ergebnis des Engagements der Menschen vor Ort. Gleichzeitig hat die Staatsregierung kräftige Impulse gegeben. Investitionen, Innovationen und Infrastruktur in Oberfranken wurden gestärkt“, hob Söder hervor.

Die demografische Situation in Oberfranken hat sich in vergangenen Jahren deutlich verbessert. Die Bevölkerungszahl ist von Juni 2014 bis Juni 2015 zum ersten Mal seit 2001 wieder leicht gestiegen. Oberfranken ist – anders als früher – keine Abwanderungsregion mehr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Oberfranken um rund 15 % von 2005-2015 gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist in 2015 stark zurückgegangen auf 4,1 % (zum Vergleich 2005: 10,1 %) Oberfranken ist wirtschaftsstark mit einer der höchsten Industriedichten Europas und einer überdurchschnittlichen Anzahl an „Hidden Champions“, relativ unbekannte Unternehmen, die Marktführer in ihrer Branche sind. Oberfranken verfügt über ein starkes und innovatives Handwerk mit beispielsweise der weltweit höchsten Brauerei-, Metzgerei- und Bäckereidichte.

StMFLH, Pressemitteilung v. 04.07.2016