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StMI: Bayerns Bevölkerung 2015 erneut deutlich gewachsen

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Attraktivität Bayerns ungebrochen – Enormer Zuzug stellt Freistaat vor riesige Herausforderung – Dauerhafte Reduzierung der Flüchtlingszahlen bleibt notwendig

Bayerns Bevölkerung ist im Jahr 2015 nach der jüngsten Erhebung des Landesamtes für Statistik erneut deutlich gewachsen. So hat die Bevölkerung um rund 152.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 12,8 Millionen Einwohner zugenommen. Damit hat sich das Wanderungssaldo mit dem Ausland im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. An erster Stelle sind die größten Wanderungsgewinne über die bayerischen Bundesgrenzen hinweg durch Syrer (33.545), Rumänen (20.254), Afghanen (14.316) und Polen (8.431) erzielt worden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht in diesem massenhaften Zuzug von Ausländern nach wie vor eine riesige Herausforderung:

Es bleibt dabei, auch wenn die Zahl der Flüchtlinge derzeit zurückgeht, wir müssen die Flüchtlingszahlen dauerhaft und deutlich reduzieren. Deshalb halten wir an einer Obergrenze für die Zuwanderung selbstverständlich weiterhin fest. Das ist und bleibt die klare Positionierung der Bayerischen Staatsregierung.“

Herrmann sagte, die Obergrenze von rund 200.000 Flüchtlingen bleibe notwendig und richtig, weil die Grenzen der Integrationsfähigkeit in Deutschland längst überschritten seien.

Wenn wir Integration vernünftig angehen wollen, brauchen wir diese Begrenzung.“

Neben der Zuwanderung durch Flüchtlinge ist der hohe Wanderungsgewinn auch auf die große Attraktivität und wirtschaftliche Anziehungskraft Bayerns zurückzuführen. Dass sich der Freistaat wirtschaftlich in bester Verfassung zeigt und dass man im Freistaat nahezu von Vollbeschäftigung sprechen kann, erklärt nach Herrmanns Worten nicht nur die Wanderungsgewinne aus anderen Bundesländern (plus 4.011 Personen), sondern auch den Zuzug aus den EU-Ländern Rumänien und Polen. Bayern habe insbesondere beim Wohnungsbau die Weichen dafür gestellt: So seien die Baufertigstellungen im Jahr 2015 mit 53.352 Wohnungen auf einem Rekordhoch gewesen. Bei den Wohnungsbaugenehmigungen im ersten Quartal 2016 habe man einen neuen Rekord innerhalb der letzten zehn Jahre zu verzeichnen.

Für fast 17.000 Wohnungen gab es in diesem Zeitraum Baurecht. Das war eine Zunahme um knapp 27 Prozent“, so Herrmann.

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Regierungsbezirken im Jahr 2015 sei zwar überall positiv, allerdings regional sehr unterschiedlich. So habe die Bevölkerung im Regierungsbezirk Oberbayern mit 68.965 Personen am stärksten zugenommen, gefolgt von Schwaben (plus 24.749), Mittelfranken (plus 23.491), Niederbayern (plus 14.561), der Oberpfalz (plus 9.578), Unterfranken (plus 7.199) und Oberfranken (plus 3.403).

Herrmanns Fazit: „Der Druck auf die Ballungsräume nimmt weiter zu.“

StMI, Pressemitteilung v. 15.07.2016