Aktuelles

Staatskanzlei: Bayern stellt Weichen für Genehmigung eines jüdischen Gymnasiums in München zum Schuljahr 2016/2017

©pixelkorn - stock.adobe.com

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle: „Zeichen der besonderen historischen Verantwortung Bayerns für das jüdische Leben im Freistaat“

In München wird zum Schuljahr 2016/2017 ein privates jüdisches Gymnasium den Schulbetrieb mit einer 5. Jahrgangsstufe aufnehmen. Der Ministerrat hat für eine Genehmigung zum Start ins neue Schuljahr jetzt die Weichen gestellt, die von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) beim Kultusministerium beantragt wurde.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle: „Die Entscheidung des Ministerrats für ein jüdisches Gymnasium in München ist ein Zeichen der besonderen historischen Verantwortung Bayerns für das jüdische Leben im Freistaat. Zugleich ist das jüdische Gymnasium zusammen mit der bereits vor Ort bestehenden Sinai-Grundschule ein Beleg für die Vitalität des jüdischen Lebens in München und ganz Bayern.“

Der Beschluss des Ministerrats ist aufgrund der besonderen historischen Verantwortung verbunden mit der Zusage zusätzlicher Fördermittel. In den ersten beiden Schuljahren 2016/17 und 2017/18 wird das jüdische Gymnasium Räumlichkeiten in der Sinai-Ganztages-Grundschule am Jakobsplatz nutzen. Ab dem Schuljahr 2018/19 sollen sämtliche Räumlichkeiten für den Vollausbau in der Reichenbachstraße, dem früheren Sitz der IKG bis 2006, bereitstehen. Für die nötigen Umbaumaßnahmen wird der Freistaat Bayern zusätzliche Haushaltsmittel bereitstellen.

In München besteht bereits seit mehr als vierzig Jahren eine private Grundschule der IKG. Für das neue jüdische Gymnasium kann der Standort München zudem an ein bereits von 1946 bis 1951 bestehendes jüdisches Gymnasium anknüpfen, das infolge der Auswanderung nahezu aller im Raum München verbliebenen Juden unter der noch allzu erdrückenden Nachwirkung des Holocausts wieder geschlossen wurde.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 19.07.2016