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StMGP: Huml für weniger frei­heits­ent­zie­hende Maßnahmen im Pfle­geheim

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Bayerns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­nis­terin: Auch Einsatz von Psycho­pharmaka muss genau geprüft werden

Bayerns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­nis­terin Melanie Huml setzt sich dafür ein, dass frei­heits­ent­zie­hende Maßnahmen in der Pflege verringert werden. Huml betonte am Freitag anlässlich einer Fach­tagung in München:

In jedem Einzelfall muss geprüft werden, ob andere pfle­ge­rische Maßnahmen eine Fixierung ersetzen können. Das gilt auch beim Einsatz von Psycho­pharmaka als frei­heits­ent­zie­hende Maßnahme.“

Die Minis­terin erläu­terte anlässlich der Fach­tagung an der katho­li­schen Stif­tungs­fach­hoch­schule:

Das Thema medi­ka­mentöse Fixie­rungen bewegt die Menschen. Zwar können Psycho­pharmaka für pfle­ge­be­dürftige Menschen sehr hilf­reich sein, wenn sie richtig und sinnvoll ange­wendet werden. Es gibt aber die Sorge, dass ruhiggestellte, apathische Bewohner das Bild vom Leben in Pfle­ge­heimen prägen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass über dieses Thema offen und sachlich disku­tiert wird.“

Die Minis­terin fügte hinzu:

Der soge­nannte ‚Werden­felser Weg‘ hat das Ziel, die Entschei­dungs­pro­zesse über die Notwen­digkeit frei­heits­ent­zie­hender Maßnahmen zu verbessern. Es geht dabei darum, Fixie­rungen auf ein unum­gäng­liches Minimum zu reduzieren – in statio­nären Einrich­tungen der Alten­pflege und für Menschen mit Behin­de­rungen sowie in somatischen und psych­ia­tri­schen Kran­ken­häusern. Die Initiative aus Garmisch-Parten­kirchen hat weit über Bayern hinaus viele Nach­ahmer gefunden. Als vorbild­liches Verfahren ist der ‚Werden­felser Weg‘ auch in unserer Broschüre zur Demenz­stra­tegie enthalten.“

StMGP, Pressemitteilung v. 22.07.2016