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StMBW: Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle zu Beschlüssen des Kabinetts – Uniklinikum Augsburg, Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit sowie Weiterentwicklung des Gymnasiums

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„Medizinische Fakultät und Uniklinikum Augsburg, Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit sowie Weiterentwicklung des Gymnasiums als wichtige Zukunftsprojekte für Bayern“ / Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle zu Beschlüssen des Kabinetts in St. Quirin

Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München über wichtige Zukunftsprojekte informiert, die das Bayerische Kabinett bei seiner Klausur in St. Quirin auf den Weg gebracht hat.

Für den Bereich Wissenschaft haben wir zum Beispiel den Aufbau der medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Augsburg sowie den Aufbau der Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit beschlossen. Für den Bereich Bildung haben wir das weitere Vorgehen zur Weiterentwicklung des Bayerischen Gymnasiums festgelegt.“

Aufbau des Universitätsklinikums Augsburg

Wir haben in St. Quirin unser Vorhaben untermauert, in Augsburg eine medizinische Fakultät und ein Universitätsklinikum an der Universität Augsburg aufzubauen. Das ist eine Jahrhundertaufgabe und einmalig in der deutschen Hochschullandschaft“, so Minister Spaenle.

Bis Ende 2018 soll das Klinikum Augsburg als Universitätsklinikum in staatliche Trägerschaft überführt werden. Noch in diesem Jahr werde die Universität Augsburg mit der Änderung der Grundordnung eine medizinische Fakultät errichten und einen Gründungsdekan einsetzen. Außerdem wird die Universität Augsburg die entsprechenden Stellen ausschreiben.

Die Entscheidung des Kabinetts bietet eine solide Grundlage für die Planungen für Augsburg.

Bayern wird im Doppelhaushalt 2017/2018 – die Zustimmung des Bayerischen Landtags vorausgesetzt – die in einem ersten Schritt zum Aufbau der Fakultät sowie die Schaffung der erforderlichen Gebäude und Infrastruktur notwendigen Stellen und Mittel zur Verfügung stellen“, ergänzte der Minister.

Notwendige Flächen für die geplanten Gebäude für Forschung und Lehre wolle der Freistaat noch 2016 von den kommunalen Eigentümern erwerben. Das gelte auch für die Vorarbeiten zur Errichtung der erforderlichen Gebäude.

Wichtigste Voraussetzung sei ein tragfähiges wirtschaftliches Sanierungskonzept des derzeitigen kommunalen Trägers. Das seit wenigen Tagen vorliegende Konzept des kommunalen Klinikums müsse nun mit dem Freistaat Bayern abgestimmt werden. Auf dieser Grundlage werde im Herbst abschließend über die Verstaatlichung des Klinikums entschieden. Dann müssten die erforderlichen rechtlichen Schritte für die Überführung in die staatliche Trägerschaft vorbereitet und umgesetzt werden.

Minister Spaenle erinnerte an eine zentrale Voraussetzung dafür, in Augsburg eine medizinische Fakultät und ein Universitätsklinikum auf den Weg zu bringen:

Mit seinem positiven Votum für das von Wissenschaftsministerium und Universität Augsburg vorgelegte Konzept zum Aufbau der Universitätsmedizin in Augsburg hatte der Wissenschaftsrat den Weg frei gemacht zur Umsetzung der Pläne. Schwerpunkte der medizinischen Forschung und Lehre sowie in der Patientenversorgungen sollen Environmental Health Science und Medical Information Science sein.“

„Dieses gigantische Vorhaben, das die medizinische Lehre und Forschung stärkt und die Gesundheitsversorgung der Menschen in Schwaben auf einen neuen Qualitätsstandard bringt, ist auf einem guten Weg. Der Freistaat leistet dazu seinen Beitrag – in dreistelliger Millionenhöhe“, so der Minister.

Neue Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit

Wir werden in Niederbayern die Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit errichten. Wir wollen dort ab 2019 insgesamt 1.000 Studienplätze in Bachelor- und Masterstudiengängen einrichten“, informierte der Wissenschaftsminister.

Die Hochschule werde vier Bachelor- und vier Masterstudiengängen anbieten, und zwar in den Fächern Nachhaltige Energiesysteme/ Verfahrenstechnik, Bioökonomik, Biobasierte Chemie/ Industrielle Biotechnologie sowie Werkstoffwissenschaften/ Biogene Werkstoffe.

Als Grundlage für den Aufbau der neuen Hochschule diene das Wissenschaftszentrum Straubing im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, das sich seit 2001 auf der Grundlage der Zusammenarbeit von zwei Universitäten und vier Hochschulen für Angewandte Wissenschaften als eine hochrangigen Wissenschaftseinrichtung profiliert habe.

Die Hochschule Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit wird als eigenständige Einrichtung in alleiniger Trägerschaft der Technischen Universität München als Körperschaft des Öffentlichen Rechts errichtet. Eröffnet wird sie zum Wintersemester 2017/2018“, so Minister Spaenle.

Eckpunkte zur Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums

Das Bayerische Kabinett hat eine Dialogphase und Eckpunkte zur Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums beschlossen.

Ziel der Gespräche ist es, auf der Basis der Erfahrungen mit dem Pilotversuch Mittelstufe Plus ein langfristig tragfähiges Modell für die Zukunft des Bayerischen Gymnasiums zu entwickeln, das den geänderten Erfordernissen wie der zunehmend heterogenen Schülerschaft und unterschiedlichen Schulstandorten Rechnung trägt. Das werden wir mit der gymnasialen Schulfamilie, den Bildungspolitikern und den Verbänden diskutieren“, betonte Minister Spaenle.

Deshalb ist die Antwort auf diese Anforderung mit einem achtjährigen Gymnasium für alle Schülerinnen und Schüler genauso überholt wie mit einem neunjährigen Gymnasium für alle. Ausgangspunkt für die weiteren Gespräche ist die von Ministerpräsident Seehofer zum Abschluss der Kabinettsklausur dargelegte Entscheidung des Kabinetts.

Die Weiterentwicklung des Gymnasiums will Minister Spaenle aufgrund der enormen Tragweite mit großer Sorgfalt angehen:

In Bildungs- und Wissenschaftsfragen geht für mich Qualität vor Geschwindigkeit. Die grundlegenden Beschlüsse fallen bis Ende 2016 bzw. Anfang 2017. Darauf folgen das Gesetzgebungsverfahren und die Vorbereitung auf die Einführung des entsprechenden Lernzeitangebots an den Schulen. Die Neuregelung wird ab dem Schuljahr 2018/2019 umgesetzt werden können.“

Bei der Weiterentwicklung des Gymnasiums werden folgende Eckpunkte miteinbezogen:

  • Das Gymnasium verfügt auch künftig über einen einheitlichen Rahmen wie z.B. den Fächerkanon und den LehrplanPLUS.
  • Das Gymnasium weist auch künftig eine zweijährige Qualifikationsphase der Oberstufe und eine Abiturprüfung mit denselben Bedingungen und Qualitätsanfor-derungen auf.
  • Das Gymnasium wird einheitlich nach Jahrgangsstufe 10 die Mittlere Reife verleihen.
  • Innerhalb des einheitlichen Rahmens mit einer Grundkonzeption von acht Jahren wird eine langfristig tragfähige Lösung am besten dann erzielt, wenn das Gymnasium vor Ort über sein Lernzeitangebot bestimmen kann. Angesichts der Heterogenität der Schülerschaft sind dabei auch Instrumente zur Lernzeitverlängerung von Bedeutung.
  • Nicht nur über das „Ob“, sondern auch über das „Wann“ einer solchen Entscheidung befindet die Schule selbst.

Der Minister machte klar:

Die Frage nach der Lernzeit ist in einen Gesamtkontext gymnasialer Pädagogik fest eingebunden. Andere Säulen sind eine zeitgemäße Lehrerbildung und Gymnasialpädagogik, der Ganztag und der Lehrplan Plus.“

Dr. Spaenle abschließend:

Das Ziel des Bayerischen Gymnasiums bleibt ambitioniert: Die jungen Menschen sollen hier Studierfähigkeit, vertiefte Allgemeinbildung, Reflexionsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein erwerben. Dazu bedarf es einer hohen Qualität gymnasialer Bildung. Diesem Anspruch werden wir auch künftig gerecht.“

StMBW, Pressemitteilung v. 02.08.2016