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BAMF: Bundesamt digitalisiert Asylakten vollständig

Scans von Unterlagen ersetzen bisherige Papier-Dokumentenmappe – Beschleunigung und Effizienzsteigerung bei Asylverfahren

Mit der vollständigen Digitalisierung der Asylakten geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung effektiverer und schnellerer Asylverfahren. Ab sofort scannt das Bundesamt alle Unterlagen aus den sogenannten Dokumentenmappen der Asylakte qualitätsgesichert ein, digitalisiert sie und vernichtet die Papier-Unterlagen nach einer Sicherheits-Wartefrist. Die Dokumentenmappe enthält als eine Art Anlage zur Asylakte alle Dokumente mit Originalunterschriften wie etwa den Original-Asylbescheid und ist damit eine zentrale Datenquelle im Verfahren.

Während die Asylakte bereits längere Zeit digital geführt wird, gilt das künftig auch für die Dokumentenmappe. Die Verwaltung und der aufwändige Versand der papierbasierten Mappen an Behörden und Gerichte entfallen somit. Das spart Zeit bei der Bearbeitung und verkürzt die Wege bei der Zustellung der Akten.

Durch die weitere Digitalisierung können wir das Asylverfahren schneller und effektiver durchführen“, sagt Dr. Georg Thiel, Stellvertretender Leiter des Bundesamts.

Das komme durch eine beschleunigte Verfahrensdauer auch den Asylsuchenden entgegen, so Dr. Thiel weiter. Ausgenommen von der Neuregelung sind Identifikationsdokumente wie Pässe oder Ausweise. Diese bewahrt das BAMF für die Dauer des Asylverfahrens weiterhin auf oder leitet sie unmittelbar an die verantwortlichen Ausländerbehörden und Aufnahmeeinrichtungen weiter.

Umfangreiche Qualitätssicherung

Sicherheit und Dokumentenechtheit schaffen eine umfangreiche Qualitätssicherung und verbindliche Kontrollmechanismen.

Mit zahlreichen Maßnahmen sichern wir eine hohe Qualität der digitalen Dokumentenmappe“, sagt Dr. Markus Richter, Leiter IT und Infrastruktur beim Bundesamt. So entsprechen die eingescannten Dokumente auch den Vorgaben von amtlichen Stellen oder Gerichten. Wichtig sind etwa Vollständigkeit, Lesbarkeit oder Authentizität der Schriftstücke. Auch ist jederzeit nachvollziehbar, woher die Dokumente stammen und wem sie zuzuordnen sind.

Weitere Digitalisierung des Asylverfahrens – Preisgekröntes Projekt

Die Digitalisierung der Asylverfahren ist eines der wichtigsten Anliegen des Bundesamts, um die Verfahren schneller und effizienter zu gestalten. Das Bundesamt hat unter anderem mit der Einführung des Integrierten Identitätsmanagements und der Ausstellung des Ankunftsnachweises für Flüchtlinge bereits große Schritte in diese Richtung getan. So waren Ende August bundesweit bereits mehr als 120.000 Ankunftsnachweise ausgestellt. Im Integrierten Identitätsmanagement, dem Kernstück des digitalen Asylverfahrens, werden bei der Registrierung der Ankommenden biometrische und persönliche Daten in standardisierter Form erfasst und in einem zentralen Kerndatensystem gespeichert. Alle am Registrierungs-, Asyl- und Integrationsprozess beteiligten Behörden können damit diese Daten abrufen. Dies vereinfacht die Arbeit an den Verfahren und steigert sowohl Qualität als auch Geschwindigkeit, was für Behörden und die Geflüchteten Vorteile bringt.

Das Projekt „Digitalisierung des Asylverfahrens“ wurde in diesem Jahr zudem mit dem eGovernment-Preis ausgezeichnet.

BAMF, Pressemitteilung v. 07.09.2016