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StMGP: Bayerischer Influenzapandemie-Rahmenplan wird überarbeitet

Bayern rüstet sich mit dem Bayerischen Influenzapandemie-Rahmenplan für den Fall einer Pandemie durch ein neuartiges Grippevirus. Darin sollen insbesondere die Erfahrungen der letzten Influenzapandemie 2009/10 durch das Influenza A/H1N1/2009-Virus (sogenannte „Schweinegrippe“) einfließen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte am Sonntag zum Start der entsprechenden Überarbeitung des Bayerischen Influenzapandemie-Rahmenplans:

Auch wenn die Pandemie 2009/10 weitgehend moderat verlief, dürfen wir die potenzielle Bedrohung durch ein neuartiges, pandemisches Grippevirus keinesfalls unterschätzen. Eine Pandemie ist in der Lage, sich rasch auszubreiten. Sie kann auch sehr schwer verlaufen und eine Vielzahl schwerster Erkrankungen und Todesfälle verursachen. Umso wichtiger ist es, dass sich Bayern frühzeitig darauf vorbereitet.“

Eine Pandemie bezeichnet eine weltweite Epidemie. Eine Influenzapandemie wird durch ein neuartiges Grippevirus verursacht. Da dieser neue Erreger zuvor nicht oder sehr lange nicht in der menschlichen Bevölkerung vorgekommen ist, ist das Immunsystem nicht vorbereitet und daher auch nicht geschützt.

Zu den Kernelementen des Bayerischen Influenzapandemie-Rahmenplans gehört eine reibungslose Abstimmung zwischen den beteiligten Institutionen auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene. Den neuen Handlungsleitfaden erarbeiten in den kommenden Monaten unter anderem Experten aus den Staatsministerien für Gesundheit und Pflege, Arbeit und Soziales sowie Umwelt und Verbraucherschutz. Mit dabei sind zudem Vertreter des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der Bezirksregierungen und Gesundheitsämter. Bei der Erarbeitung des Rahmenplans werden auch frühzeitig Verbände, Institutionen und Vertreter der Wissenschaft mit eingebunden.

Der Bayerische Influenzapandemie-Rahmenplan setzt die Regelungen, die im Nationalen Pandemieplan von Bund und Ländern getroffen wurden, für Bayern um und versteht sich als Fachschrift mit Informationen, Hinweisen und Empfehlungen für Behörden und andere Institutionen.

Huml erläuterte: „Die Erfahrungen vergangener Influenzapandemiewellen werden ebenso berücksichtigt wie regionale Besonderheiten. Der Bayerische Influenzapandemie-Rahmenplan ist damit eine wichtige Ergänzung zum Nationalen Pandemieplan, den die Bundesländer und der Bund gemeinsam aktualisiert haben und die Gesundheitsministerkonferenz im Sommer beschlossen hat.“

Die Ministerin unterstrich: „Wir setzen ganz klar auf die hervorragenden medizinischen Versorgungsstrukturen in Bayern. Deshalb werden wir bereits frühzeitig Experten aus den Kammern, Verbänden und Institutionen des Gesundheitswesens hinzuziehen. Denn nur gemeinsam mit Öffentlichem Gesundheitsdienst und medizinischer Versorgung können wir den bestmöglichen Schutz der Menschen in Bayern im Extremfall einer Influenzapandemie gewährleisten.“

Der Rahmenplan wird praxisnahe und für Bayern maßgeschneiderte Informationen, Hinweise und Empfehlungen unter anderem zu flexiblen infektionshygienischen Maßnahmen und Impfungen und zur Versorgung mit Arzneimitteln enthalten. Weitere Punkte sind die Pandemieplanung in Unternehmen sowie die Kommunikation zwischen den Behörden auf Bundes- und Landesebene, mit den Medien, der Ärzteschaft und Fachöffentlichkeit, aber auch mit den Menschen in Bayern. Der bestehende, erste Bayerische Pandemieplan umfasst insgesamt 63 Seiten und stammt aus dem Jahr 2006.

StMGP, Pressemitteilung v. 18.09.2016