Aktuelles

StMI: 50 Jahre Verband deutscher Polizeibergführer und Skiführer

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ernennt 13 neue Alpinspezialisten der Bayerischen Polizei: Darunter erste Polizeibergführerin – Gratulation zum 50-jährigen Jubiläum des Verbands deutscher Polizeibergführer und Skiführer

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat in der Polizeibergunterkunft am Sudelfeld in Oberbayern zehn neue Polizeibergführer und drei speziell ausgebildete Sachbearbeiter der Bayerischen Polizei für Kletterunfälle ernannt. Besonders freute sich der Minister, in diesem Jahr auch die erste Polizeibergführerin der Bayerischen Polizei begrüßen zu können.

Alle haben eine aufwändige und anstrengende dreijährige Spezialausbildung erfolgreich abgeschlossen“, betonte Herrmann.

„Unsere Alpinbeamten sind unersetzliche Spezialisten für die Sicherheit im Alpinbereich und für die hochprofessionelle Bearbeitung von Kletterunfällen.“

Wie der Innenminister deutlich machte, ist die Polizei in den bayerischen Bergen ständig gefordert. Die bayerischen Polizeibergführer rücken jährlich rund 400 Mal zu Alpineinsätzen aus.

Vorrangig zu Vermisstensuchen“, so Herrmann.

„Jahr für Jahr haben wir aber leider auch zwischen 60 und 80 tödliche Bergunfälle, oft in sehr unzugänglichem und gefährlichem Gelände.“

Außerdem gratulierte Herrmann als Schirmherr dem in Bayern gegründeten ‚Verband deutscher Polizeiberg- und Skiführer‘ zum 50-jährigen Jubiläum. Der Innenminister bedankte sich vor allem für das großartige Engagement, wichtige Themen der alpinen Sicherheit ständig weiterzuentwickeln, weit über die deutschen Grenzen hinaus. Der heutige Verband geht auf die ‚Kameradschaft der Polizeibergführer‘ zurück, der 1966 gegründet und ab 1975 als ‚Polizeibergführerverband Bayern‘ fortgeführt wurde. Er bestand jahrzehntelang ausschließlich aus bayerischen Mitgliedern. 2007 öffnete sich der Verband für alle deutschen Polizeien und gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen.

Polizeibergführer gibt es laut Herrmann bei den Polizeipräsidien Oberbayern Süd und Schwaben Süd/West. Ihre vielfältigen Aufgaben liegen insbesondere in der Bearbeitung von Alpinunfällen beim Bergwandern, Bergsteigen und Klettern sowie bei aktuellen Trendsportarten wie Canyoning oder Hochseilgärten. Auch die Vermisstensuche und die Totenbergung im Gebirge gehören nach den Worten Herrmanns zu den polizeilichen Aufgaben. Zusammen mit der Bergwacht unterstützen die Polizeibergführer zudem Rettungseinsätze von Bergsteigern, auch mit Hilfe von Polizeihubschraubern. Die Ausbildung zum Polizeibergführer beinhaltet alle Alpinsportbereiche im Sommer und Winter und dauert 18 Wochen verteilt auf drei Jahre. Am Ende steht eine anspruchsvolle Prüfung in Theorie und Praxis.

Die Sachbearbeiter für Kletterunfälle sind bei den übrigen Polizeipräsidien angesiedelt. Sie sind insbesondere für die immer beliebteren Kletteranlagen zuständig. Ihre Ausbildung dauert neun Wochen, umfasst inhaltlich die Sommerausbildung für Polizeibergführer und endet ebenfalls mit einer umfassenden Prüfung.

Die neun neuen Polizeibergführer kommen von Polizeidienststellen in Freilassing, Garmisch-Partenkirchen, Geretsried, München, Penzberg, Pfronten, Rosenheim und Traunstein. Die neue Polizeibergführerin ist bei der Polizeiinspektion Oberstdorf im Dienst. Die drei neuen Sachbearbeiter für Kletterunfälle haben ihre Dienststellen in Kulmbach, Prien am Chiemsee und Vilseck. Insgesamt hat die Bayerische Polizei 55 Polizeibergführer und 15 Sachbearbeiter für Kletterunfälle.

StMI, Pressemitteilung v. 08.10.2016