Aktuelles

StMGP: Deutsch für Heilberufe – Huml will bayernweit bessere Sprachkenntnisse

Bayerns Gesundheitsministerin: Sicherheit der Patienten darf nicht durch Sprachbarrieren beeinträchtigt werden – 57. Bayerischer Zahnärztetag in München

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt auf bessere Deutschkenntnisse bei ausländischen Medizinern im Freistaat. Huml verwies am Donnerstag darauf, dass ab Anfang November dieses Jahres die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) entsprechende Sprachprüfungen übernimmt. Die Ministerin betonte anlässlich des 57. Bayerischen Zahnärztetags, der am Abend (20.10.2016) in München eröffnet wird:

Der Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse ist auch für die zahnärztliche Behandlung unerlässlich. Denn die Sicherheit der Patienten darf nicht durch Sprachbarrieren beeinträchtigt werden.“

Huml unterstrich: „Ärzte und Patienten müssen sich verständigen können. Deshalb sind geeignete Sprachtests sehr wichtig. Die Zahnärztekammer hat hier eine Vorreiterrolle übernommen. Ich begrüße es, dass die anderen Heilberufe diesem Beispiel folgen.“

Im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung verpflichtet sich die Berufsvertretung der bayerischen Zahnärzte zur Abnahme eines Sprachtests im Rahmen eines Zulassungsverfahrens zum zahnärztlichen Beruf, wenn ausreichende Deutschkenntnisse nicht anderweitig nachgewiesen wurden. Die BLZK überträgt die Organisation und Durchführung des Sprachtests ihrer Europäischen Akademie für zahnärztliche Fort- und Weiterbildung (eazf GmbH). Mit der Verwaltungsvereinbarung wird das von der 87. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) beschlossene Eckpunktepapier zur Überprüfung der für die Berufsausübung erforderlichen Deutschkenntnisse umgesetzt.

Die GMK hatte seinerzeit festgestellt, dass die von Sprachinstituten angebotenen allgemeinsprachlichen Zertifikate oftmals für die Überprüfung der für die Berufsausübung erforderlichen Sprachkenntnisse nicht geeignet sind. Deshalb sieht das Eckpunktepapier einen einstündigen Fachsprachentest für die Heilberufe vor. Er besteht aus einem simulierten Gespräch mit einem Patienten, dem Anfertigen eines in der Berufsausübung üblichen Schriftstücks (z. B. Arztbrief) und einem Gespräch mit einem Angehörigen derselben Berufsgruppe.

Die anderen Heilberufekammern werden demnächst folgen. Die Bayerische Landesapothekerkammer hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert, die Sprachprüfungen bei ausländischen Apothekerinnen und Apothekern auf der Grundlage eines von der Bundesapothekerkammer entwickelten Sprachtests vorzunehmen. Für die mit Abstand größte Berufsgruppe der Ärzte hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege der Ludwig-Maximilians-Universität München einen Forschungsauftrag zur Entwicklung eines Sprachtests für ausländische Mediziner erteilt. Die Sprachtests sollen ab 2017 unter Federführung der Bayerischen Landesärztekammer durchgeführt werden.

StMGP, Pressemitteilung v. 20.10.2016