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Staatskanzlei: Kabinett zieht Erfolgsbilanz bei der Regionalisierung von Studien- und Hochschulangeboten

Weiße Flecken in der bayerischen Wissenschaftslandschaft beseitigt / Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle: „Wir knüpfen das Wissenschaftsnetz über Bayern enger / Studienwillige finden wohnortnah viele Angebote / So sichern wir Nachwuchs an Fach- und Führungskräften“

Das Kabinett hat heute eine Erfolgsbilanz bei der Struktur- und Regionalisierungsstrategie für die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) und die technischen Hochschulen gezogen.

„Damit werden weiße Flecken in der bayerischen Wissenschaftslandschaft beseitigt. Wir knüpfen das Wissenschaftsnetz über Bayern enger und eröffnen jungen Menschen mit Talenten und Engagement mehr Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und weiterzubilden. Mit diesen Anstrengungen leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine möglichst wohnortnahe Förderung von leistungswilligen und leistungsstarken Menschen und zugleich zur Deckung des Bedarfs an Fach- und Führungskräften von Unternehmen. Ferner stärken wir durch diese Maßnahmen die wissenschaftlich-technische Infrastruktur und fördern die Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern“, betonte Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle.

„Im aktuellen Wintersemester 2016/2017 nutzen bayernweit bereits 1100 Studierende Lehrveranstaltungen an den neu eingerichteten Studienstandorten – von Altötting und Abensberg bis Nördlingen und Tirschenreuth. Das ist ein großer Erfolg bayerischer Hochschul- und Wissenschaftspolitik.“

Die wissenschaftsgestützte Struktur- und Regionalisierungsstrategie umfasst folgende Elemente:

  • den landesweiten Wettbewerb „Partnerschaft Hochschule und Region“,
  • wissenschaftspolitisch begründete Priorisierungsstandorte,
  • die langfristige Erfolgsstrategie für die Technologietransferzentren sowie
  • die Stärkung der Profilbildung technisch orientierter Hochschulen für angewandte Wissenschaften als „Technische Hochschulen“.

„An vielen Orten, an denen keine Hochschule angesiedelt ist, kann Bayern auf der Basis der wissenschaftsgestützten Regionalisierungsstrategie jungen Menschen Studien- und Hochschulangebote machen“, unterstrich Minister Spaenle.

Jüngste Beispiele sind z. B. Bachelorstudiengänge, die auf der Basis des landesweiten Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“ von einzelnen Hochschulen eingerichtet wurden:

  • Interkulturelles Management in Rothenburg ob der Tauber (HaW Ansbach),
  • Soziale Arbeit in Cham, Tirschenreuth und Abensberg (OTH Regensburg),
  • Pädagogik der Kindheit und Jugend in Mühldorf am Inn (HaW Rosenheim),
  • Systems Engineering in Nördlingen und Memmingen (HaW Augsburg, Kempten und Neu-Ulm).

Weitere Studiengänge werden in absehbarer Zukunft realisiert, etwa in Miltenberg, Hauzenberg und Straubing.

„Bei unserem Vorgehen erfahren wir viel Unterstützung durch Kommunen und Unternehmen“, so Minister Spaenle.

Von den wissenschaftspolitisch begründeten Priorisierungsstandorten nannte der Minister als Beispiele:

  • das Zentrum für Energie- und Wassermanagement der HaW Hof,
  • die Forschungsstelle „Carinfotainment“ der HaW Hof und der berufsbegleitende Masterstudiengang „Zukunfts-Design“ der HaW Coburg – beide in Kronach,
  • den Interdisziplinären Bachelorstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen/Materialtechnologien“ an der HaW Aschaffenburg,
  • der Bachelorstudiengang „Management in der Biobranche“ der TH Nürnberg in Neumarkt in der Oberpfalz,
  • innovative Lernorte in der Oberpfalz durch die OTH Amberg-Weiden,
  • das Integrierte Studien- und Technologiezentrum „Nachhaltigkeit – Schwerpunkt Bauwesen“ der HaW Ansbach in Feuchtwangen,
  • den „European Campus Rottal-Inn“ als englischsprachiges Studienangebot der TH Deggendorf in Pfarrkirchen,
  • die Bachelorstudiengänge „Betriebswirtschaft“ und „Chemieingenieurwesen“ der HaW Rosenheim in Burghausen,
  • die berufsbegleitenden Bachelorstudiengänge „Maschinenbau“, „Betriebswirtschaft“ und „Pflege Dual“ der HaW Rosenheim in Mühldorf am Inn,
  • das Graduiertenzentrum sowie die Forschungsstelle der TH Ingolstadt zu erneuerbaren Energien/neuen Energie-Systemen in Neuburg an der Donau und
  • das Projekt „Gesundheit und Generationen“ der HaW Kempten.

Allein für den weiteren Aufbau und Ausbau von Vorhaben des Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“ sowie von Priorisierungsstandorten will die Staatsregierung, wenn der Landtag dem Entwurf zum Doppelhaushalt 2017/2018 zustimmt, in den nächsten beiden Jahren zusätzlich über € 37 Mio. investieren und weitere 120 Planstellen schaffen.

Daneben gibt es weitere Priorisierungsvorhaben, die z.B. über den Aktionsplan Demographischer Wandel oder die Ausbauplanung für die bayerischen Hochschulen finanziert werden. Darunter sind der Aufbau eines Gesundheits- und Medizintechnik-Campus Oberpfalz als Kompetenzzentrum der OTH Amberg-Weiden in Weiden, das Studienfeld „Gesundheitswissenschaften“ im Umkreis von Deggendorf oder die Weiterentwicklung des Wissenschaftszentrums Straubing.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 29.11.2016