Aktuelles

BAMF: Forschungszentrum des Bundesamts untersucht Integration im ländlichen Raum – Studie soll Handlungsmöglichkeiten aufzeigen

Wie kann Integration im ländlichen Raum gelingen? Dieser Frage widmet sich das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) in einem nun beginnenden Forschungsprojekt. Ziel ist es, Faktoren und Stellschrauben auszumachen, die den Integrationserfolg auf dem Land beeinflussen, und damit Einsichten zu gewinnen, wie dort Integration gelingen kann.

„Wir haben bereits einige Maßnahmen eingeführt, um Schutzsuchende auch außerhalb der großen Städte in die Gesellschaft zu integrieren. Dieses Forschungsprojekt wird uns dabei helfen, weitere wichtige Schlüsse in diesem Bereich zu ziehen“, sagt Dr. Uta Dauke, Vizepräsidentin des Bundesamts.

Wie denken die neu in Deutschland angekommenen Asylberechtigten über „das Land“? Haben sie Vorstellungen aus ihrer Heimat, die sie einfach auf die Situation in Deutschland übertragen? Welche strukturellen Unterschiede bestehen zwischen den verschiedenen Typen ländlicher Räume, und wie wirken sich diese Unterschiede aus? Um solche und weitere Fragen geht es bei der Studie.

„Interviews mit Asylberechtigten sind dabei ebenso vorgesehen wie solche mit Experten aus dem Bereich kommunaler Handlungsträger und Landbewohner mit eigener Migrationserfahrung“, erläutert Renate Leistner-Rocca, Leiterin des BAMF-Forschungszentrums.

Das Projekt startet am 1. Januar 2017 und ist auf zwei Jahre ausgerichtet.

Maßnahmen in ländlichen Regionen

Unabhängig von dem Forschungsprojekt begegnet das Bundesamt bereits den Herausforderungen im ländlichen Raum. An 8.000 Kursorten bundesweit stellt das Bundesamt sicher, dass Integrationskurse als staatliches Regelinstrument in der Fläche verfügbar sind. Das Bundesamt strebt zudem eine intensivere Zusammenarbeit mit den Kommunen an, um die Integrationspotentiale der Landkreise und von Klein- und Mittelstädten wirksam zu unterstützen. Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse mit den Erfahrungen der Kommunen vor Ort zu verschränken, wurde beim Bundesamt am 01.10.2016 eine Projektgruppe zur Integration in ländlichen Räumen eingerichtet. Zudem testen das Bundesamt und das Institut für berufliche Bildung (IBB) seit Oktober einen Integrationskurs im „virtuellen Klassenzimmer“, bei dem Lehrer und Schüler über das Internet per Video und Audio kommunizieren.

„Wir sind vor allem gespannt, ob die Teilnehmer im virtuellen Klassenzimmer ähnlich gute Bestehensquoten beim Abschlusstest erreichen werden, wie die Kursteilnehmer, die physisch im gleichen Kurs zusammen gelernt haben“, sagt Regina Jordan, zuständige Abteilungsleiterin beim Bundesamt.

BAMF, Pressemitteilung v. 30.11.2016