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StMAS: Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ – StS Hintersberger: „Bayern unterstützt Menschen mit Behinderung, die als Kinder oder Jugendliche Unrecht erfahren haben“

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Am frühen Abend wird heute die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ errichtet – von Bund, Ländern und Kirchen. Das bayerische Kabinett hatte bereits im Oktober die Beteiligung Bayerns beschlossen. Aus dieser Stiftung sollen die Menschen Hilfen erhalten, die als Kinder oder Jugendliche in der Zeit von 1949 bis 1975 (BRD) bzw. 1949 bis 1990 (DDR) in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder stationären psychiatrischen Einrichtungen Leid und Unrecht erfahren haben.

„Sexueller Missbrauch, körperliche und seelische Gewalt gehören zu den schrecklichsten Verbrechen, die Kindern angetan werden können. Die Opfer leiden häufig ein Leben lang unter den Folgen. Deshalb ist uns die Aufarbeitung der in den letzten Jahren bekannt gewordenen Missbrauchsfälle ein besonderes Anliegen“, so Bayerns Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger, der heute mit Vertretern von Bund, Ländern und Kirchen die Vereinbarung im Rahmen der Konferenz der Arbeits- und Sozialminister in Lübeck unterzeichnet.

Ehemalige Heimkinder, die in Kinder- und Jugendheimen untergebracht waren, erhalten Leistungen aus dem Fonds Heimerziehung. Kinder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe oder stationären psychiatrischen Einrichtungen sind bisher davon jedoch nicht umfasst.

„Der Freistaat bekennt sich zu seiner Verantwortung gegenüber allen Opfern von Missbrauch und Misshandlung. Deshalb haben wir bereits im Jahr 2014 als erstes Bundesland die Schaffung eines Hilfesystems auch für behinderte und psychisch erkrankte Kinder gefordert. Mit der Finanzierungszusage über rund € 9 Mio. ist der Freistaat erneut Vorreiter im Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung“, so Hintersberger, der noch einmal betonte:

„Wir lassen die Opfer nicht alleine, wir unterstützen sie.“

Die Betroffenen erhalten neben Beratungsangeboten auch finanzielle Unterstützungsleistungen in Höhe von bis zu € 14.000. Bayern beteiligt sich mit insgesamt rund € 35 Mio. an der Finanzierung der verschiedenen Fonds und Hilfesysteme zur Abmilderung des Leids und des Unrechts, das Kindern und Jugendlichen in den 1950er, 60er und 70er Jahren widerfahren ist.

StMAS, Pressemitteilung v. 01.12.2016